Trotz ihres weltweiten Erfolges ist das slowenische Kollektiv Laibach bis heute rätselhaft und unberechenbar geblieben. Derzeit ist die Band mit ihrem neu aufgelegten Meilenstein „Opus Dei“ auf Tournee. Bevor am Mittwochabend im Grazer Orpheum das ganze Album gespielt wurde, inklusive der beiden martialisch entfremdeten „Live is Life“-Coverversionen, holten Sänger Milan Fras und seine im Lauf der Jahre durch gewechselte Truppe einige Stücke aus jener Zeit hervor, als Laibach noch eine jugoslawische Dissidentenpartie war. So gab es ein Wiederhören mit „Mi kujemo bodočnost“ (Wir schmieden die Zukunft), bei dem seinerzeit in Zagreb die Polizei die Musiker von der Bühne holte. Schon damals arbeiteten Laibach auf der Bühne mit zweideutigen Bildbotschaften und reichlich totalitärer Symbolik.