Furiosa: A Mad-Max-Saga

Dr. George Miller ist zu alt für subtile Filme. Deshalb heißt sein neuestes Kapitel der Mad-Max-Saga schlicht „Furiosa“. Und genauso ist auch Stil und Tempo dieses Top-Actionfilms. Als direkter Vorläufer der fulminanten „Fury Road“-Verfolgungsjagd erzählt er die Herkunft der furchtlosen, einarmigen Furiosa, stark gespielt von Anya Taylor-Joy. Die Welt dieser australischen Wüsten-Postapokalypse wird diesmal epischer erzählt. Die feurige Story dreht sich um Furiosas Herkunft und den Kampf des feschen, skrupellosen Bikers Dementus (Chris Hemsworth) gegen das Triumvirat aus Immortal Joes Zitadelle, der Bullet-Farm und Gastown. Furiosas feministisch angehauchter Überlebenskampf zwischen all den herrlich übertriebenen Macho-Benzinbrüdern ist ebenso brutal wie schnell. Erneut mit großteils analogen Actioneffekten gefilmt ist „Furiosa“ ein bildgewaltiges, perfektes Stück Actionkino-Handwerk und eine kompromisslos körperliche Kinoerfahrung. Furios! ●●●●○ Marian Wilhelm

It‘s Raining Men

Wieder Schwung ins Sexualleben bringen, nichts sehnlicher wünscht sich Zahnärztin Iris (Laure Calamy). Kein leichtes Unterfangen, bei einem Mann, der mit seinem Beruf verheiratet zu sein scheint. Im Ehebett herrscht schon eine Zeitlang tote Hose. Was also tun, wenn die Libido um Hilfe schreit? „Dating-Apps probieren, da gibt es auch spezielle für verheiratete Personen“, wird in der Praxis geraten. Nur ein Klick und schwups regnet es gussartig Männer vom Himmel. Nicht nur dann, wenn der titelgebende Hitsong der Weather Girls als Musicalnummer auf Französisch amüsant neu definiert wird. Klug und charmant, manchmal emotional etwas seicht, reflektiert Caroline Vignals Tragikomödie über das prickelnde Wiederentdecken des eigenen Körpers, der Lust und dem Verlangen. ●●●○○ Christian Pogatetz

LaRoy

In einem Kaff in Texas will sich Ray (John Magaro) das Leben nehmen, als er erfährt, dass seine Frau ihn betrügt. Irrtümlich wird er dabei für einen Auftragskiller gehalten. Er verübt – aus Versehen – den Mord auch. Als wäre seine Lage nicht schon desaströs genug, kommt ihm auch noch der tatsächliche Mörder auf die Schliche. Shane Atkinsons Debütfilm ist eine lakonische Neo-Western-Komödie. Hochkomisch, staubtrocken und tiefschwarz werden die Abgründe und Dilemmas zwischen Stripperinnen-Klubs und Bars voller überraschender Wendungen im Plot offengelegt. Eine österreichische Koproduktion. ●●●●○ JS