Als er vor ihr auf die Knie sinkt, hat sie das „Ja“ schon auf den Lippen. Er aber bittet erst einmal ausführlich um Vergebung für das Patriarchat. Steve ist nämlich überzeugter Feminist, seine Partnerin Kate dagegen stand bisher nur auf Machos. Wenn Steve vor jedem Küsschen um ihr deklariertes Einverständnis bittet, um sich nur ja keiner Übergriffigkeit schuldig zu machen, klingt er für Kate „wie ein Triebtäter auf Bewährung“.

Ganz klar: Der Liebesgeschichte der beiden stehen in Samantha Ellis‘ gut gelaunter Komödie „How to Date a Feminist“ noch einige Hürden bis zum gemeinsamen Glück bevor - umso mehr, als auch seine Mutter, ihr Vater und die Exe der beiden sich noch in die Beziehung einmischen werden. Im THEO Oberzeiring werden alle sechs Figuren der Zwei-Stunden-Show, die anfangs etwas schleppend, aber dann doch gehörig in Schwung kommt, von Ute Veronika Olschnegger und Christian Krall verkörpert. Hut ab vor dem präzisen Comedy-Timing und den rasanten Kostümwechseln der beiden, die in der an sich recht formelhaft angelegten, aber mit  hübsch überspitzten Geschlechterklischees verbrämten Rom-Com ihrem Happy End hinterherstolpern.

Visueller Bonus in Holger Schobers üppig mit Stadionrock-Schnulzen unterfütterter Inszenierung: die Kulisse aus Umzugskartons, die auch als Requisitenboxen dienen.

Nächste Termine: 17., 22., 26., 28., 29. Mai, weitere Termine bis Mitte Juni.
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