Mit Anne Jung, Pablo Girolami und Andonis Foniadakis hatte das Ballett der Oper drei international gefragte Choreografen eingeladen, sich Johann Sebastian Bach tänzerisch zu nähern. Jungs Beitrag „Strings attached“ (analog zu „no strings attached“ für „ohne Bedingungen“) zur Bearbeitung der Cellosuiten durch den schottischen Komponisten und Cellisten Peter Gregson verweist im Titel einerseits auf Cellosaiten, andererseits auf Wurzeln und Traditionen. Diese findet Jung im klassischen Ballett und dem Spitzentanz – beides zitiert sie zeitgemäß und in gleichberechtigter Form, die ohne traditionelle Geschlechterrollen auskommt. In wechselnder Besetzung (vom Paar bis zur Großgruppe) zeigt Jung ästhetische, faszinierende Bilder in düsterer Lichtstimmung auf nebeliger Bühne.