Es begann alles mit dem Vater, dessen Leben sich krankheitsbedingt zu Ende neigte. Georg Klngenberg war Professor für Römisches Recht an Universitäten in Österreich und Deutschland, sein Sohn Paul brachte für ihn letzte Dinge in Ordnung, erfüllte finale Wünsche. Eines Tages bat der Vater: „Schau bitte auf meinem Laptop, o da etwas Wichtiges drauf ist.“ Dort entdeckte Paul Klingenberg dann ein Manuskript mit dem Titel „Examen“, dahinter steckte ein Text, mit dem der Professor durch das „Drama der mündlichen Prüfung führte“. „Ich war total überrascht“, erzählt Paul Klingenberg, „weil das nämlich kein staubtrockener Text war, sondern sehr pointiert und witzig.“ Seine nächste Überlegung: Dieser Text darf nicht verloren gehen, er muss veröffentlicht werden. „Paul, lass das“, mahnte der Vater – doch natürlich hielt sich der Sohn nicht daran. Er bot das Manuskript mehreren Verlagen an, doch niemand griff zu. Also gründete Paul Klingenberg kurzerhand einen eigenen Verlag, ohne vom Geschäft die geringste Ahnung zu haben. „Ich wusste nicht einmal, was genau ein Verlag macht, aber das war mir egal.“ Die „Prürfungskunde“ von Georg Klingenberg wurde somit die erste Publikation im Klingenberg-Verlag. „Die Veröffentlichung hat mein Vater aber leider nicht mehr erlebt.“