Wie wichtig Themen einer Partei sind, zeigt auch der Rang ihrer parlamentarischen Bereichssprecher. Bei der FPÖ ist Generalsekretär Christian Hafenecker für Medien zuständig. Keine andere Fraktion hängt dieses Sachgebiet so hoch. Kurt Egger (ÖVP), Eva Blimlinger (Grüne), Muna Duzdar (SPÖ) und Henrike Brandstötter (Neos) sind deutlich leichtgewichtiger in ihren Nationalratsklubs. Doch sobald es ans Eingemachte geht, spielt Hafenecker bei seiner wichtigsten Inhaltskompetenz bloß die zweite Geige. Wenn FPÖ-Chef Herbert Kickl mit „Widerstand gegen den ORF-Hammer!“ den Wahlkampf eröffnet, kann der Mediensprecher nur assistieren. Dieses Schicksal teilt er mit Ministerin Susanne Raab, die de facto bloß als Sprecherin des einstigen ÖVP-Mediensprechers Karl Nehammer agiert. Vorzugsweise also nicht. Der Verfassungsgerichtshof (VfgH) hat zwar Bestimmungen zur Bestellung von ORF-Stiftungs- und -Publikumsrat aufgehoben und gibt bis 1. April 2025 Zeit zur Neuregelung, doch Raab tritt auf die Bremse. Die Volkspartei will also kein entsprechendes Gesetz mehr schaffen.