Werner Schwab verstand sich eher als Prosaist. In der Wahrnehmung erscheint er bis heute eher als Dramatiker. Nicht unlogisch, dass sich das Theater Quadrat daher Schwabs frühen Roman "Joe Mc Vie alias Josef Thierschädel" vornahm und aufbereitete. Im Herbst in Oberzeiring bereits aufgeführt, ist das 80-minütige Bühnenkonzentrat nun in Graz zu sehen.
Das vergnügliche Eintauchen in die vor Einfällen sprühende Welt frühschwabischer Spracheruptionen findet in den als Bühne genutzten Nebenräumen des ehemaligen Gesellenvereinstheaters am Kaiser-Franz-Josef-Kai statt.

Die behutsame Textfassung stammt von Alexander Kropsch, dieschwab'schen Alter Egos werden stilecht von Rudi Widerhofer (unwiderstehlich komisch) und Werner Halbedl (dämonisch) verkörpert. Die beiden entführen ihr Publikum in das von der Waldheim-Affäre geprägte Österreich der späten Achtzigerjahre, in dem der narzisstisch ständig die Identität wechselnde Protagonist zwischen braunen Ackerdünsten und Popkultur von einem Gedankenpfuhl in den nächsten stolpert.