Man könnte natürlich sagen: LT, HU, A, UA, HU, CRO, I, SLO. Man kann sie aber auch ganz einfach Oberton String Octet nennen, jene vier Musikerinnen und vier Musiker aus fast allen Windrichtungen, die einander an der Grazer Kunstuniversität kennenlernten und seit 2015 in ihrer seltenen Sparte eine herausragende Rolle spielen.
Das will der so junge wie virtuose Achter ohne Steuermann nun auch in einem eigenen Konzertzyklus beweisen. „Mit der Reihe möchten wir unser einzigartiges Genre weiter etablieren, nämlich in unserer Heimatstadt Graz – also jener Heimat, wo wir zusammenfanden“, sagt Cellist Floris Fortin. Und der einzige „Nicht-Legionär“ der Truppe schwärmt vom „idealen, wunderbaren Ambiente“ für ihre Art von Kammermusik, sprich vom Kultursalon im „Gemalten Haus“ in der Herrengasse 3.
Der Auftakt zur Obertonreihe erfolgt diesen Sonntag um 17 Uhr unter anderem mit einem „Klassiker“ für die Besetzung, mit Mendelssohns Streichoktett – „allerdings in der Urfassung, die der Romantiker mit 16 Jahren schrieb und die meines Wissens nach bisher noch nicht zu hören war“, sagt Fortin. Beim zweiten Auftritt (12. 12.) spielt man alle Nummern der jüngsten CD „Tangabile“ mit Stücken von Astor Piazzolla in eigenen Arrangements. Im dritten Konzert (20. 3.) kann man sich bei Bernard Herrmanns „schreiender“ Filmmusik zu Hitchcocks „Psycho“ fürchten. Und zum Abschluss (19. 6.) schnürt man Perlen aus dem Barock.
Michael Tschida