In „Frauenturnen“ begeben sich Johanna Hierzegger, Juliette Eröd, Pia Hierzegger, Gabriela Hiti und Martina Zinner in einen Zustand neugieriger Ratlosigkeit. Angesiedelt im Zwiespalt zwischen Engagement und dem Wunsch nach persönlichem Rückzug. Wer den anstrengenden Weg der Verantwortung geht, darf hier nicht auf halbem Weg stehen bleiben: „Wir können alles werden und müssen es auch.“

Selbstoptimierungszwang war gestern, heute kommt die rücksichtslose Zurschaustellung dazu. „Frauenturnen“ verlangt Verrenkung, Aufopferung und den fünf Darstellerinnen damit einiges ab: etwa politische Reden auf Podesten, die nebenbei wunderbar geeignet sind, sich darunter zu verstecken.

„Frauenturnen“ bringt politische Fragen an die Oberfläche; für deren Beantwortung fehlt der Tiefgang. Darum geht es wohl auch nicht. Ist der Kampf gegen Borniertheit und Repression mit dem Streben nach Wohlbefinden, Glück gar, kompatibel? Ein kurzweiliger Abend, in dem Identifikation leichtfällt und der Humor in den wohldosierten Einheiten des Skurrilen entsteht. 

Frauenturnen. Nächste Termine: 14. April; 1., 16., 18., 19., 23.–25. Mai, 20 Uhr. Theater im Bahnhof, Elisabethinergasse 27a, Graz. Tel. (0316) 76 36 20.