Das 3. DramatikerInnen-Festival Graz von 6. bis 10. Juni unter dem Thema "Rede!" sucht in 33 Veranstaltungen auch den öffentlichen Raum. Neben Lot Vekemans ("Judas") und Stefanie Sargnagel sind auch der Steirer Ferdinand Schmalz und mehr als 50 Autoren zu Gast.

Spannendes verspricht etwa eine Lesung am Franziskanerplatz unter dem Petrus-Zitat "Die gewaschene Sau wälzt sich wieder im Dreck". "Heutzutage wird viel geredet, aber wenig gesagt. Dabei ist das Wort eine Brücke, wie wir uns miteinander verständigen können", so die Intendantin des Schauspielhauses Graz, Iris Laufenberg, am Mittwoch bei der Präsentation.

Neben dem Schauspielhaus und dem Dom im Berg sind als dramatische Orte die ehemalige Landesdruckerei, die Künstlerkirche St. Andrä und Innenstadtplätze sowie die alte Brauerei Reininghaus vorgesehen.

Unterstützt wird das in vier Kategorien gegliederte Festival - Fest/Begegnung, Diskurs/Gespräch, Text/Theatral sowie Theater/Vorstellung - vom Deutschen Literaturfonds Darmstadt. Ausgerichtet wird es vom Schauspielhaus und dem Drama Forum von uniT. Laut Laufenberg sei das DramatikerInnenfestival für die nächsten drei Jahre finanziell gesichert.

Bei der Eröffnung im Schauspielhaus am 6. Juni treten unter anderen der frühere Grazer Stadtschreiber Fiston Mwanza Mujila - in einer Performance - und Stefanie Sargnagel auf. Danach geht es um das "Demokratie-Spiel "Libertalia 2.0 - Was nach der Revolution geschah" von Philipp J. Ehmann nach dem Buch "Gegen Wahlen. Warum wählen undemokratisch ist" des belgischen Autors David Van Reybrouck.

Ein Sammelsurium an Widerspruch über Europa verspricht "Rest of Europe" der Moldawierin Nicoleta Esinencu am 9. Juni im Schauspielhaus zu werden. Die Veranstaltung "Auf dem Weg ins Paradies" entstand in Kooperation mit Kirchenkultur Graz. Gertraud Schaller-Pressler von Kirchenkultur sagte, man habe in einem Personenkreis eine Bitte geäußert, die Lieblingszitate aus der Bibel einzusenden. Aus 139 Retouren - "es gab kaum Überschneidungen", so Schaller-Pressler - wurde dann "Die gewaschene Sau wälzt sich wieder im Dreck", ein Spruch aus dem zweiten Römerbrief von Petrus, ausgewählt. Dann wurden Autoren gebeten, sich "in einem frischen Blick" mit dem Satz auseinanderzusetzen.

Das Ergebnis ist in einem zweistündigen Redeparcours am 7. Juni am Franziskanerplatz zu hören. "Wir sind gespannt, wie da der Absprung in den Text funktioniert", sagte Schaller-Pressler.