In den verschärften Pandemiezeiten war Philip „Phil“ Rosenthal ein Fenster zur Welt: Von Bangkok bis Marrakesch und von Chicago bis nach Singapur konnte man bequem mit ihm reisen. Wobei die Reiseziele bei Phil ja nur die halbe Miete sind, denn Phil Rosenthal – ja, der Typ aus der legendären Sitcom „Alle lieben Raymond“! – ist ein leidenschaftlicher Esser. Das sieht man ihm nicht an, aber man sieht im gerne dabei zu, wie er eben nicht zunimmt. Seit 2018 tourt er für Netflix durch die Welt und schafft das Kunststück, das viele versuchen, aber nur wenigen gelingt: Er kriegt alles unter einen Hut – den Ort, die Kulinarik und die Menschen. Das liegt auch zu einem nicht geringen Teil daran, dass der Typ gut dosiert witzig, schräg und immer ungekünstelt höflich ist.
Kein Wunder also, dass „Somebody Feed Phil“ nun schon in die fünfte Staffel geht. Dass er zum Einstieg im mexikanischen Oaxaca weilt, ist auch seinem Spürsinn für kulinarische Trends zu verdanken. Von der Volksküche bis zum Haubenlokal, zwischen Mole, Mezcal und Wurmsalat: Phil isst sich, immer in Begleitung von heimischen Expertinnen und Experten, durch den Ort. Und wo auch immer Phil gerade ist und isst, einer seiner ersten Wege führt ihn zielsicher zu den lokalen Märkten. Denn eine weitere große Stärke der Serie ist der Fokus auf lokale, traditionelle Gerichte, deren Zutaten und Zubereitung.
Auch wenn er legendär tollpatschig ist: Phil würde es sich niemals nehmen lassen, selbst eine Tortilla zu fertigen. Somit bekommt man nicht nur das Essen serviert, sondern den gesamten Prozess – vom Produkt bis zur Herstellung. Nicht zu vergessen: In Oaxaca stellt Phil auch eine Kooperative von Frauen vor, die nach Schicksalsschlägen nun Unternehmerinnen sind. Ja, dieser Phil isst nicht nur gut, er ist auch ein Guter.
"Somebody Feed Phil" ist auf Netflix zu sehen.