In zwei Wochen eröffnet das Grazer Elevate Festival mittlerweile zum 18. Mal. Das interdisziplinäre Festival für elektronische Musik, Kunst und politischen Diskurs steht diesmal unter dem Motto "Transition". Das Festivalthema wird dabei auf vielfältige Weise beleuchtet. Das ebenso vielseitige musikalische Programm wartet mit Leckerbissen wie den Krautrock-Pionieren Faust und dem Neo-Psychedelic-Aushängeschild The Brian Johnestown Massacre auf.

Der außerfahrplanmäßige Sommertermin des Festivals wurde aus pandemiebedingten, planungstechnischen Gründen dieses Jahr beibehalten. Die nächste Ausgabe des Elevate soll aber wieder zum 2018 eingeführten Märztermin stattfinden, erklärte Festival-Mitbegründer Bernhard Steirer bei der Präsentation des Festivalprogrammes am Dienstag.

Erstmals startet das Elevate-Festival heuer im Lesliehof, wo am 13. Juli die Eröffnung mit einem Konzert der peruanisch-griechischen Singer-Songwriterin Sofia Kourtesis über die Bühne gehen wird. Ein weiteres Highlight des Musikprogramms ist die Uraufführung des Percussion-Stücks "GLOP II" des heimischen Komponisten Gottfried Krienzer alias kauders. Mit von der Partie sind hier mehrere lokale Schlagzeuggrößen wie Rainer Binder-Krieglstein, Patrick Wurzwallner und Slobodan Kajkut. Am vorletzten Tag des Festivals dürfte es im Orpheum beim Bühnen-Happening mit der Performerin Peaches wild hergehen.

Eine neue räumliche Heimat wurde auch für das Diskursprogramm gefunden, das erstmals im Heimatsaal des Volkskundemuseums stattfindet. Auch gibt es vor jedem Diskurstag erstmals einen Musikbrunch zur Einstimmung. Transformationsforschung, das digitale Zeitalter sowie Desinformation und Verschwörungsmechanismen sind einige der Themen, um die es bei den unter anderem mit der deutschen Autorin und Denkerin Maja Göpel, dem schwedischen Soziologen Daniel Görtz sowie einer ukrainischen Musikerin und Aktivistin ebenfalls vielseitig besetzten Podiumsdiskussionen gehen wird.

Die Installation "Digital Dictatorship" des Künstlerduos Zara Alexandrova und Zoran Georgiev setzt sich mit der Macht digitaler Konzerne und deren totalitären Potenzial auseinander. Die Installation ist auf der Bürgerbastei unter dem Uhrturm angesiedelt und wird wohl so manchen Betrachter an die an derselben Stelle dokumentierte Beflaggung nach dem so genannten Anschluss im Jahr 1938 erinnern. 3-D-Klanginstallationen im Mausoleum und die multimediale Performance "Community of Grieving" des Künstlerinnen-Duos Zosia Holubowska und Julia Giertz runden das diesjährige Kunstprogramm ab.

Verlängert wurde die im Vorjahr im Schloßberg-Lift angebrachte Klang-Installation "Music for Elevators" von Brian Eno. Sie soll noch bis März die Liftfahrten der Schloßberg-Besucher akustisch begleiten. Für kommendes Jahr stellen die Elevate-Macher dann eine neue Liftmusik, wieder von einer bekannten Persönlichkeit in Aussicht: "Wir haben mehrere aussichtsreiche Kandidat:innen", so Elevate-Musik-Kurator Oreski.

www.elevate.at