Wann hatten Sie die Idee, aus dem Film ein Musical zu machen?

BRYAN ADAMS: Die Idee hatte ich bereits 2008. Schon damals hatte
ich bei Disney nachgefragt, die die Rechte besitzen. Aber damals
hatten sie noch kein Interesse.

Warum "Pretty Woman"? Was ist so besonders an dem Film?

BRYAN ADAMS: Der Film ist eine einzigartige Liebesgeschichte, die jeder kennt. Was für eine Ehre, dabei zu sein, wenn das Musical seine
Reise in Europa fortsetzt.

Reicher Mann rettet armes Mädchen - ist die Geschichte heute
noch aktuell?

BRYAN ADAMS: Wenn Sie sich an den Film erinnern, ist sie ihm emotional überlegen. Er verspricht ihr die Welt und sie sagt "Nein - Ich
möchte das Märchen". Am Ende der Geschichte müssen sie beide
gerettet werden. Am Ende ist die Liebe das Wichtigste.

Ist es Ihnen schwer gefallen, Lieder für das Musical zu
komponieren?

BRYAN ADAMS: Nein, es war ein großer Spaß. Wir hatten einen großartigen Regisseur, der sehr hilfreich und inspirierend war. Er schaffte es großartig, Jim Vallance und mich für die nächste Szene zu
begeistern. Ich wusste natürlich nicht, wie viel Arbeit in so einem
Musical steckt. Aber ich würde gerne noch eins machen.

Mit welchem Gefühl sollen die Zuschauer das Theater
verlassen?

BRYAN ADAMS: Es ist viel Spaß, es wird dich zum Weinen bringen und es wird dich zum Tanzen animieren - aber nicht zur gleichen Zeit.

Was ist ihr Rezept für lang anhaltende Liebe?

BRYAN ADAMS: Lachen.

Tina Turner, Abba, Cher - es gibt bereits viele Musicals
über berühmte Musiker. Wird es demnächst auch ein Bryan
Adams-Musical geben?

BRYAN ADAMS: Es könnte heißen wie ein Song von mir "18 Til I Die - das Musical". Aber vielleicht veröffentlichen sie es erst, wenn ich
nicht mehr am Leben bin.

Zum Musical

Das Broadway-Musical "Pretty Woman" nach dem
gleichnamigen Film mit Julia Roberts und Richard Gere feiert im
September Europa-Premiere in Hamburg. "Wir haben die Entwicklung
dieses Musicals am Broadway eng verfolgt und sind stolz, es nun als
Europapremiere nach Hamburg zu holen", sagte Uschi Neuss,
Geschäftsführerin von Stage Entertainment Deutschland, am Donnerstag in Hamburg.

Seit August 2018 ist das Musical am New Yorker Broadway zu sehen.
Regie führt Jerry Mitchell ("Kinky Boots", "Natürlich blond"), das
Buch schrieben der Regisseur des Films, Garry Marshall und
Drehbuchautor J. F. Lawton. Die Musik stammt von dem kanadischen
Sänger Bryan Adams ("Summer of '69", "Everything I Do") und Jim
Vallance. In 21 neuen Songs erzählen sie die Liebesgeschichte von
dem ungleichen Liebespaar Vivian und Edward.

Die amerikanische Liebeskomödie brach in den Kinos 1990 etliche
Rekorde und spielte knapp 500 Millionen Dollar (441 Millionen Euro)
ein. Erzählt wird die Liebesgeschichte zwischen der Prostituierten
Vivian und dem Geschäftsmann Edward, der Vivian zufällig kennenlernt und sie für eine Woche als seine Begleiterin engagiert. Der Titelsong von Roy Orbison von 1964 wurde zum Nummer-eins-Hit, Julia Roberts für den Oscar nominiert. Roxette bekamen für ihren Titel "It Must Have Been Love" 1991 den Grammy für den besten Soundtrack.