Warum nur eine Überraschung, wenn es auch zwei sein können? Das hat sich wohl die österreichische Erfolgsband Bilderbuch gedacht. Nachdem in den vergangenen Tagen einige Textausschnitte auf dem Instragram-Profil der Gruppe veröffentlicht wurden und auch weitere digitale Spuren für allerlei Spekulationen sorgten, lichtet sich schön langsam das Dickicht: Auf der Webseite der Band (www.bilderbuch-musik.at) erschienen nun Cover, Tracklist und Vorbestellmöglichkeiten für gleich zwei neue Alben der Formation um Sänger Maurice Ernst. Sie hören auf die Titel "Mea Culpa" und "Vernissage My Heart", wobei das erste bereits am morgigen Dienstag erscheinen soll. Folgt man den Kauffunktionen, wird für beide Platten allerdings der 22. Februar angegeben. Bilderbuch lässt die Fans also noch ein bisschen zappeln. Es bleibt spannend, ob beim Ski-Opening in Zell am See diesen Samstag bereits erste neue Nummern live vorgestellt werden. 2019 folgt dann eine umfangreiche Tour, u.a. mit Auftritten in Innsbruck (24. April), vor dem Schloss Schönbrunn (24. Mai), Linz (13. Juli) und Graz (24. August).

Ziemlich ausladend im Sound zeigt sich Amalie Bruun auf ihrer neuen Doppelsingle: Als Myrkur veröffentlicht die dänische Metalmusikerin am 7. Dezember "Juniper", das all ihre Stärken in knapp unter vier Minuten vereint. Einem sehr melodiösen und atmosphärischen Einstieg lässt sie einen mächtigen Refrain folgen, der die Wanderin zwischen den Welten in bestechender Form präsentiert. Auf der B-Seite findet sich hingegen eine Fingerübung in Folklore, hat Myrkur mit "Bonden & Kragen" doch einen traditionellen dänischen Song aus dem 17. Jahrhundert neu interpretiert. Am 14. Dezember gastiert die Musikerin mit ihrer Band in der Wiener Arena.

Entspannte Hip-Hop-Kunst der zeitgeistigen Sorte liefert der Österreicher MP The Kid auf seinem Debütalbum "Dreams From Above". Nicht zwingend den fragmentierten Sound des aktuellen Cloudrap-Trends replizierend, versteht es der Musiker stattdessen, dessen Charakteristika in eine bekömmliche Popstruktur zu gießen. Stücke wie "What Will Be Left" orientieren sich schon eher am US-amerikanischen Markt, erinnern manchmal an die frühen Arbeiten von Left Boy und machen sich letztlich auch im Popradio gut. Verspielte Arrangements treffen dabei auf flächige Keyboardsounds und eingängige Hooks.

Mit dem Jahrmarkt hatten sie wohl schon immer zu tun, nun wird es aber böse: Immerhin haben sich die britischen Tiger Lillies für ihre neue Platte auf den "Devil's Fairground" begeben und präsentieren dort die ihnen so gut zu Gesicht stehende Mischung aus Folklore, Brecht'scher Kunst und anarchischer Energie. Erscheinen wird die Songsammlung zwar erst am 15. Februar kommenden Jahres, aber bereits jetzt tourt das Trio mit den neuen Stücken. Am 9. Dezember gastiert man in Innsbruck, am 12. Dezember in Braunau, tags darauf folgt Salzburg und am 14. sowie 15. Dezember gibt es einen Doppelschlag im Wiener Porgy & Bess.

Ziemlich leichtfüßig geht es Stephan Paulitsch an: Als Lijon hat der österreichische Musiker kürzlich die EP "zero" vorgelegt, mit der er sein Publikum zurück in den Sommer schickt. Denn diese sechs Songs haben so viel Schwung und sonnige Zwischenspiele in petto, dass man Kälte, Wind und Wolken sofort vergisst. Etwa, wenn im Opener "No39 - high" ein unwiderstehlicher Groove von kleinteiligen Synthiemelodien umspielt wird, oder "No32 - smooth" den Hörer näher heranholt. Dass er es auch kantig kann, beweist Lijon in "No18 - let's fight, let's love". Eine Arbeit, die Lust auf Kommendes macht.

Diese Frittenbude macht "Süchtig": Die deutsche Electropunk-Formation hat mit diesem Track das neue Album "Rote Sonne" angekündigt, das am 22. Februar erscheinen wird. Dafür wurde es auch Zeit, datiert der Vorgänger "Küken des Orion" doch aus dem Jahr 2015. Und es dürfte auch wieder ziemlich politisch werden, wie das ebenfalls bereits ausgekoppelte "Die Dunkelheit darf niemals siegen" unterstreicht. In ihrer typischen Art stellt die Gruppe darin gesellschaftliche Entwicklungen an den Pranger und nimmt sich kein Blatt vor den Mund. Im Frühjahr geht die "Rote Sonne" dann auch in Österreich auf, wenn Frittenbude am 21. März in Wien, am 22. März in Salzburg und am 23. März in Graz aufspielt.