Bevor Jonathan "Jonny" Monroe Craig auf Rise Records veröffentlichte, er war dort der erste Solokünstler des Labels, spielte dieser in der Posthardcore-Truppe Dance Gavin Dance – auch derzeit ist er noch unter anderem bei Emarosa engagiert. Dann wagte er den Schritt weg vom Banddasein, hin zu einem Soloalbum "A dream is a question you don't know how to answer". Das Werk besticht - natürlich - durch die Stimme, gute Arrangements, solide Gitarrenarbeit und Songwriting-Qualitäten.

Die Songs sind dann am besten, wenn sie den Weg weg vom süßlichen R'n'B- und Soul-Sound hin zum etwas sperrigeren, atmosphärisch und melancholisch rockenden Material machen. Denn genau dann ist Craigs Stimme überpräsent – sein Schreigesang ist einfach zum Niederknien. Wie im Fall von "Istillfeelher Part III" und natürlich dem gewaltigen "What i would give to be Australian". Speziell beim letzteren Stück punktet Craig auf ganzer Linie – ein sensationeller Song, bei dem sich vor dem geistigen Auge zwei Gitarren duellieren und Jonny mit seinem stimmlichen Variationsreichtum im Zentrum die Saiteninstrumente zähmt. "What I would..." springt einen an und bleibt bereits nach dem ersten Durchlauf unweigerlich hängen.

Der Rest zündet beim dritten Hörerlebnis mehr. Dann gehen seine Songs auf, verraten einem die Geheimnisse und machen Lust auf mehr – vielleicht beim nächsten Album, wenn Jonny Craig die angezogene Handbremse löst. Von mir aus kann er mehr rocken, die Reibeisenstimme rausholen und den Hörern so richtig den Marsch blasen. Aber vielleicht macht er ja wirklich erst beim nächsten Mal ernst – like an Australian.

7,8