Richard Seefried ist einer der bekanntesten Gitarrenheroen in der steirischen Landeshauptstadt. Mit seiner selbst zusammengewürfelten Combo Refined Ways, sollte er gegen 19.00 Uhr den verregneten Abend eröffnen. Nach diversen Schwierigkeiten standen aber nur zwei Gitarristen auf der Bühne. Nach lediglich zwei Liedern und kleineren technischen Schwierigkeiten, war auch schon wieder Schicht im Schacht. Von den erwarteten Soloeinlagen oder dem gewohnten Gefrickel keine Spur. Ein Auftritt, der fast schon ins Absurde rutschte.

Jugendlich und alteingesessen

Bevor es zu den gestandenen Bands kam, galt es das pubertäre Gehopse der Deutschlandsberger Breakcore-Truppe Leon's Massacre zu überstehen. Das Teenager-Quartett punktete zwar mit Originalität, nicht aber mit Qualität. Irgendwo zwischen Screamo, rotzigem Punk und dissonantem Hardcore angesiedelt, brachten die Jungs zwar mächtig Stimmung in den dampfenden Saal, konnten aber ob ihrer Genre-Vielseitigkeit und des kruden Soundgewirrs keinen roten Faden durch das Programm ziehen. Zudem störte das aufgesetzte und arrogante Gehopse des Gitarristen.

No Fate aus Graz rocken schon seit vielen Jahren im steirischen Underground und konnten den kleinen Saal auch als erste Band füllen. Der gitarrenlastige Heavy Metal des Vierers punktete durch einen astreinen Sound und der hör- und sichtbaren Geübtheit der einzelnen Bandmitglieder. Solide Riffattacken und passend eingesetzte Soloeinlagen wurden mit wuchtigen Doublebass-Attacken des Schlagzeugs unterstützt. Nur der Gesang erinnerte oft zu stark an James Hetfield und ließ Variabilität vermissen.

Böser und guter Metal

Eine interessante Mixtur aus brachialem Death Metal und modernen Metalcore-Zitaten lieferten die Liebocher Under Destruction. Mit einer am Merchandise-Stand erhältlichen EP ausgestattet, lieferten die fünf jungen Burschen eine gefällige Stildiversität. Neben den schier unmenschlichen Hoch/Tief Stimmlagen des Fronters, überraschten die Weststeirer vor allem mit sauberer Gitarrenarbeit. Under Destruction haben keine Angst vor dem berühmten Blick über den Tellerrand. Das wirkte erfrischend und interessant zugleich.

Die Lokalmatadore und Publikumslieblinge Triad rundeten den Abend der harten Klänge hochmelodisch ab. Mit einer interessanten Mischung aus reggaelastigen Flamencoklängen, jazzigem Funk und dem eigenbezeichneten "Happy Metal", eroberten die vier Triadbuam die Herzen der Anwesenden im Sturm. Die herausragenden Musiker glänzten mit instrumentalen Höchstleistungen und immenser Spielfreude. Besonders hervorstechend war einmal mehr der Einsatz der Twingitarrenläufe, der sich kongruent über die Rhythmusfraktion legte. Als gegen Ende hin auch noch Papa Roach's "Last Resort" gecovert wurde, kannte der Jubel im Publikum keine Grenzen mehr und die Anwesenden wurden zufrieden nach Hause geschickt.