Wie lang gibt es Corpse For Breakfast jetzt schon und wie seid ihr auf den Namen gekommen? Wie definiert ihr eure Musik?

Joey: Also angefangen hat alles mit der Band "Hate Prevails". Damals waren wir noch zu dritt (Mattl, Snow und Joey). Wir haben 2007 einige Songs geschrieben und hatten auch unseren ersten gemeinsamen Auftritt. Für den Live-Gig spielte ein guter alter Freund von uns (Gulasch) Bass. Nach längerer Zeit hat sich unser Style immer mehr geändert und wir dachten an das Konzept einer völlig neuen Band. Der Name war die Idee der Ex-Freundin vom Mattl. Sie meinte "Warum nennt ihr euch nicht einfach 'Corpse For Breakfast'?". Der Bandname war perfekt für uns. Später stieß dann Ziggy als Bassist zu uns. Gulasch wollte nicht länger in der Band bleiben, weswegen wir uns von ihm trennen mussten. Also unsere Musik kann man nur sehr schwer definieren. Da jeder von uns unterschiedliche Bands hört und wir viele Einflüsse haben. Wir hören eigentlich jede Musikrichtung und schränken uns nicht ein. Eine meiner Lieblingsbands ist z.b. "Jamiroquai". Natürlich wirft man uns schnell in das Deathcore-Genre und ich will auch gar nicht leugnen, dass wir viele Vorbilder in dieser Richtung haben. Trotzdem finde ich, dass wir es geschafft haben unseren eigenen einzigartigen Sound zu finden.

Für eine steirische Nachwuchsband im Metalsektor habt ihr schon einiges erreicht. Im Sommer seid ihr sogar auf Europatournee. Wie seid ihr zu dieser Ehre gekommen und was sind die Erwartungen für die Tour?

Joey: Nachdem es unser Traum ist auf Tour zu sein und wir bis jetzt noch keine Booking-Agentur haben die uns dabei hilft, haben wir gedacht wir machen das ganze selber. Der Gedanke kam mir letztes Jahr im Herbst und ich fragte meinen guten Freund Nico von "Unhale", ob wir das nicht zusammen angehen wollen. Er war sofort bereit dazu. Somit hatten wir schon die ersten Shows gebucht. Als dritte Band waren eigentlich unsere Freunde von "Forever In Decay" vorgesehen, diese haben jedoch abgesagt da ihr Drummer keine Zeit für die Tour hat. Wir sind natürlich schon aufgeregt und freuen uns auf die Erfahrungen, die wir sammeln werden.

Vor einiger Zeit habt ihr auf eurer MySpace Seite ein 3-Song-Demo online gestellt. Wie weit seid ihr beim Aufnahmeprozess für die erste EP?

Joey: Jetzt im Moment sind wir gerade in der Pre-Production. Die Drums dafür sind schon aufgenommen, Gitarre, Bass und Vocals kommen diese Woche noch. Nachdem die Arrangements stehen und wir mit den Songs 100%ig zufrieden sind, werden wir das Teil im Mai fertigstellen. Gemixt und gemastered wird das Ganze dann bei unserem Producer Mike von "Before The Fall". Mike hat auch schon den Song "My life in the bush of ghosts", der auf unserer Myspace-Seite ist, produziert. Der Titel wird ebenfalls auf der EP sein. Wir wollen sie noch vor der Tour im Juni veröffentlichen, zudem planen wir auch eine Release-Party.

Wo wir schon bei MySpace sind – wie siehst du die aktuelle Lage der traditionellen CDs gegen illegale mp3-Downloads? Ist es für junge Künstler wie euch ein Nachteil, dass sich die Silberscheiben nicht mehr so gut verkaufen?

Joey: Also ich kann für meine Band nur sagen, dass wir "illegale Downloads" nicht ganz so eng sehen. Das heißt nicht, dass wir uns keine CDs mehr kaufen, sondern das Downloads für uns persönlich eine Möglichkeit sind um Bands und deren CDs kennen zu lernen. Natürlich kann man meinen, dass Bands nun weniger bis überhaupt kein Einkommen mehr durch CD-Verkäufe haben, doch das kann man durch viele Shows und dem Verkauf von Merchandise wieder ausgleichen. Zudem muss man sagen, dass es ohnehin sehr schwer ist mit Musik Geld zu machen, besonders in unserem Genre. Unsere Fans können unsere Songs gern im Internet downloaden und wir werden, denke ich mal, auch unsere EP zum Download frei geben. Natürlich wäre es schön, wenn sie dann noch eine Hard-Copy unserer EP erwerben, damit unsere Kosten gedeckt sind.

Würdest du sagen, dass es in der Steiermark schwierig ist, als Metalband für Aufmerksamkeit zu sorgen? Wie siehst du die steirische Szene?

Joey: Gerade in der Steiermark ist es extrem schwierig, als Musiker Fuß zu fassen. Es gibt kaum Möglichkeiten für Shows und wenn es Shows gibt, sind diese meistens schlecht bis gar nicht besucht. In unserem Nachbarland Slowenien, wo wir auch schon eine Show gespielt haben, sieht das ganz anders aus. Als steirische Band hat man es generell nicht leicht über die Grenzen hinaus bekannt zu werden.

Bei der Vorausscheidung für das "Rock the Lake" - Festival in Kärnten seid ihr unlängst nur knapp gescheitert. Sind Festivals das nächste große Ziel und habt ihr schon an einem teilgenommen?

Joey: Wir fühlen uns auf jeden Fall geehrt, dass wir von der Jury so viele Punkte und so viel positives Feedback bekommen haben. Natürlich wäre es cool, mal auf großen Festivals á la Nova Rock spielen zu können, aber Show ist Show und wir freuen uns über jede noch so kleine Auftrittsmöglichkeit. Gespielt haben wir dennoch schon auf einigen "kleineren" Festivals, wie zum Beispiel dem Next Generation Open Air.

Instrumental und stimmlich seid ihr in der heimischen Szene on top. Wie viel Übung benötigen deine Kollegen für den technischen Sound und wie agierst du mit deiner variablen Stimme, die sehr vielfältig durch die Speaker rauscht?

Joey: Erst mal danke für die Komplimente! Fast jeder von uns kann auf langjährigen Privatunterricht in seinem Instrument zurückblicken. Daher haben wir einiges an Erfahrung und technischen Fähigkeiten in die Band mitbringen können. Ich persönlich habe mir meine Vocals selber antrainiert und versuche mich stetig zu verbessern. Es war ein langwieriger Prozess doch es hat mir auch gezeigt, dass man mit viel Übung und Zeit fast alles erreichen kann.

Was sind eure nächsten Ziele, was darf man in Zukunft von Corpse For Breakfast erwarten?

Joey: Unsere Ziele sind natürlich die Tour, unsere EP, eine Booking-Agentur bzw. ein zu Label finden und ein Musikvideo zu produzieren. Für unseren weiteren Werdegang legen wir natürlich großen Wert darauf, unsere Musik ständig weiter zu entwickeln und so oft wie möglich auf Tour zu gehen, um in den Köpfen der Leute einen dauerhaft positiven Eindruck zu hinterlassen.