Drei Jahre nach Venus Doom klingen HIM, wenig überraschend, nach HIM. Das ist Ville Valo und Co. auch zugute zu halten. Apropos Ville: Überraschend vielleicht doch, dass der Join-me-in-death-Prediger gut bei Stimme ist und auf dem Opener In Venere veritas gleich seine Schmuse-Reibeisen-Stimme ordentlich bemüht. His Infernal Majesty belassen ihren Love Metal im bekannten Umfeld aus Liebe, Schmerz und Tod (Scared to death, Heartkiller). Zu schwulstig ist aber auf alle Fälle das Gitarrensolo von Disarm me with your loneliness.

Das Schema

Bei eingefleischten HIM-Fans wird dieses Album den Glauben in ihre Musik-Helden stärken und Valos' Arbeit bekräftigen. Dennoch scheinen HIM vor einem Ausbrechen aus dem Song-Titel-Käfig zurückzuscheuen. Beispiele: Love, the hardest way (mit Synth-Rock), In the arms of Rain (Intro erinnert an Jean-Michel Jarre) - lediglich der Song Katherine Wheel überrascht mit der Namensgebung.

HIM sind und bleiben absolut "Bravo"- und "The Dome"-tauglich. Überraschend ist dennoch, dass die Truppe, vor allem aufgrund der Tatsache musikalisch eher am Stand zu springen, ihren Stil gefunden hat. Diesem bleiben sie auch treu. Dennoch erschließen sie auf dem doch schon kleinen und schmal eingetrampelten Pfad immer wieder neue Wege, wie die Doppel-CD-Edition beweist, auf der sie alle Songs auch noch akustisch wiedergeben. Trotzdem ist es zu schmalzig - es fehlen die Ecken und Kanten.

3/10