Konzertbeginn war 19 Uhr. Ich also um fünf nach sieben raus aus der U-Bahn, ums Eck und ins Gasometer. Mantel bei der Garderobe abgegeben, noch ein Bier als Wegzehrung und rein ins Vergnügen. Wie immer musste man rechts über den eigentlichen Technikzugang in den Konzertsaal, der für seine schlechte Akustik – sofern man nicht direkt zentral vor der Bühne steht – bekannt ist. Um 19:28 Uhr bekam ich gerade noch das letzte Songfragment von Bleeding Through mit, ehe deren Auftritt zu Ende war. Schade!

Nach kurzen Umbauten enterten Hatebreed die Bühne und es wurde einem klar, dass die Lautstärke am heutigen Abend nichts für Zartbesaitete war. Die Zuhörer hatten Glück, denn wir alle bekamen 1.000 Prozent Hatebreed zu hören und sehen. Das Konzert wurde für ein Live-Video mitgefilmt. Deswegen "hampelte" der bestirnbandete Shouter auf und ab. Nach einiger Zeit wirkten seine Bemühungen und Forderungen, bei jedem Song die Hände in die Luft zu strecken, eher belustigend. Ich kam mir vor wie bei einem Kluburlaub für Metal-Freaks, Animation Marke Super-Hatebreed. Ihr Programm war gut, straff und hatte keine Hänger.

Machine F...ing Head

Doch dann war es endlich soweit und Machine-F...ing-Head-Rufe hallten durchs Gasometer. Der Lautstärken-Regler wurde bis zum Anschlag aufgedreht. Mit "You're awesome" honorierte die Band die Publikumsbegeisterungen. Die Ankündigung, dass sie vor allem älteres Material spielten, wurde ausgiebig abgefeiert. "Davidian" rundete mit dem legendären "Let freedom ring with a shotgun blast" eine spielfreudige Machine-Head-Darbietung ab. Auch wenn es den gesamten nächsten Tag dauerte, bis sich das Rauschen aus meinen Gehörgängen verabschiedete, muss ich mich bedanken: Es war ein toller Konzertabend, den man bis auf die Knochen spürte.