Herausfordernd waren die Zeiten für die österreichischen Medien schon davor, seit heute ist nicht nur der Ton deutlicher rauer: Mit der Aufkündigung des Journalisten-Kollektivvertrags zum Jahresende schuf der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) heute Fakten. Begründet wird der Schritt mit den aktuellen wirtschaftlichen und technologischen Rahmenbedingungen. "Durch die zunehmende Umstellung auf das digitale Zeitungswesen befinden wir uns einerseits in einer direkten Konkurrenzsituation mit den internationalen digitalen Plattformen wie Google, Meta und Co. Andererseits erschwert das digitale Gratisangebot des künftig mit rund 810 Millionen Euro beitragsfinanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunks die Transformation der Werbeerlöse", erklärte VÖZ-PräsidentMarkus Mair.

Die Gewerkschaft GPA spricht von einem "Affront", der die Krise der Zeitungen nur noch weiter verschärfen werde. Eike-Clemens Kullman, Vorsitzender der GPA, fordert eine Rücknahme der Maßnahme: "Das Beharren auf der KV-Kündigung wäre ein Bruch der Sozialpartnerschaft und der endgültige Abgesang der Zeitungsverleger auf die gesamte Branche." Die schwierige Situation dürfe nicht auf dem Rücken der Mitarbeiter ausgetragen werden. Auch kritisiert die Gewerkschaft, dass es zuvor kein Gesprächsangebot seitens des VÖZ gegeben habe.