Die Künstliche Intelligenz polarisiert. Für die einen ist sie ein Fluch, für die anderen ein Segen und für manche kriminell – zumindest ihre Entwickler.

Eine Gruppe von insgesamt 17 Schriftstellerinnen und Schriftstellern reichte eine Sammelklage bei einem Bundesgericht in New York gegen OpenAI, dem Entwickler von ChatGPT, ein. Sie werfen dem Unternehmen Urheberrechtsverletzungen vor. ChatGPT hätte ihre Bücher ohne ihr Einverständnis zum Trainieren von Künstlicher Intelligenz verwendet.

Der Kläger-Gruppe gehört unter anderem George R.R. Martin an, der mit seinem Fantasy-Epos "Das Lied von Eis und Feuer" weltberühmt wurde. Seine Bücher wurden von 2011 bis 2019 in der Serie "Game of Thrones" verfilmt. Andere bekannte Mitglieder der Gruppe sind John Grisham, Jonathan Franzen und Elin Hilderbrand.

"Systematische Diebstahl im großen Stil"

Das "Herzstück" der großen Sprachmodelle, mit denen ChatGPT trainiert werde, beruhe auf "systematischem Diebstahl im großen Stil", heißt es in der am Dienstag eingereichten Sammelklage. Diese Sprachmodelle "gefährden den Lebensunterhalt von Schriftstellern, da sie es jedem erlauben, automatisch und kostenlos (oder sehr billig) Texte zu erstellen, für die sie sonst Autoren bezahlen müssten".

Mithilfe von ChatGPT ließen sich Inhalte erstellen, die den Stil von Schriftstellern imitierten, führten die Kläger weiter aus. "Perverserweise" mache das vorsätzliche Kopieren damit die "Werke der Kläger zu Motoren ihrer eigenen Zerstörung".

Die Kläger fordern neben Schadenersatz, dass ihre urheberrechtlich geschützten Bücher "ohne ausdrückliche Genehmigung" nicht zur Entwicklung der Algorithmen für die generative KI-Technologie verwendet werden dürfen. OpenAI reagierte zunächst nicht auf eine Bitte um Stellungnahme.

Das Unternehmen hat sich auf Berge von Texten gestützt, die online zu finden waren, um damit das Sprachmodell für ChatGPT zu füttern. Der Algorithmus ermöglicht es dem Chatbot, mit Nutzern über textbasierte Nachrichten zu kommunizieren. Welche Websites und Schriften dafür verwendet wurden, hat OpenAI aber nie genau offengelegt.