Sagen Sie niemals „Wiener Zeitung“ zu ihr. Weil weder eine Zeitung noch wienerisch will sein, was sich nun kurz „WZ“ nennt. Darüber hinaus hat die Vorgängerin ein Attribut, das der Nachfolger meidet wie der Teufel das Weihwasser: alt. Und nichts war älter als die „Wiener Zeitung“.
Vernehmbarer Trotz leuchtet durch die ersten Beiträge des vorerst ausschließlich online erscheinenden Nachfolgeprojekts. Nicht etwa gegenüber jener Politik, die gänzlich unbeirrt die älteste noch erscheinende Tageszeitung der Welt einstellte. Den Trotz teilte „WZ“ hingegen gegenüber traditionellen Medien aus. Fast genüsslich berichtet man über das zeitgleich mit der Einstellung der „Wiener Zeitung“ erfolgte Ende einer Epoche in der heimischen Papierindustrie: Die Papierfabrik Steyrermühl erzeugte am Freitag die allerletzte Rolle österreichischen Zeitungspapiers.