Am Großkampfplatz der deutschen Sprache wird um jede Formulierung gerungen. Jüngstes Beispiel: Als die ARD am Wochenende in einem Online-Bericht über einen Gesetzesentwurf des Bundesfamilienministeriums anstelle des Wortes "Mutter" die Formulierung "entbindende Person" verwendete, war bei vielen, je nach Haltung, die Irritation, Aufregung oder Wut groß. Konkret war es der folgende Satz, hinter dem viele Leserinnen und Leser einen verunglückten Aprilscherz vermuteten: "Der Partner oder die Partnerin der entbindenden Person soll künftig zwei Wochen nach der Geburt freigestellt werden." Für die ARD kommt die Causa zu einem schwierigen Zeitpunkt: Seit Monaten befindet sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk, unter anderem wegen der RBB-Affäre, massiv unter Druck und in der Defensive. Umso lauter agieren die Kritiker.