So leidenschaftlich ritten die Münchner Ermittler ihren Grantschimmel, man möchte fast glauben, sie bewerben sich als Wiener Kellner. Dem oft bestätigten Klischee nach ist das Granteln und Raunzen ja eine Wiener Spezialität, tatsächlich stehen die bayerischen Kriminaler wenig nach.
Und nicht nur sie: Der neue Fall war auf den ersten Blick kein Fall für die Mordkommission: Per Laserpointer wird ein motorradfahrender Herr Lässig aus der Bahn geworfen. In Verdacht gerät von der ersten Sekunde an der alte Hackl, ein Querulant, wie er im Buche steht, und ein Nachbar, den man höchstens seinem Erzfeind wünscht.
Hackl, dieser von seinen inneren Geistern getriebene Hackl-Schmeißer, wird dabei von Burghart Klaußner so leidenschaftlich verkörpert, dass Batic (Miroslav Nemec) und Leitmayr (Udo Wachtveitl) fast zu Statisten des mit allzu mäßigem Tempo erzählten Krimis werden – ein Durchschnittsfall. Aber man soll ja nicht zu viel raunzen. Sonst wird man womöglich zum Grantscherm. Und wie das endet, zeigte der neue „Tatort“ aus München.