Die 2004 in Kiew geborene und nach Österreich geflüchtete 18-jährige ukrainische Sängerin Maryna Marmazinskaya (KüR) hat mit ihrem zweisprachig vorgetragenen Song "Ljudi (Menschen)" am Sonntagabend den 20. Protestsongcontest im Wiener Rabenhof gewonnen. Sie setzte sich mit großem Vorsprung durch und erhielt vom Publikum sowie von vier von sechs Jurymitgliedern die Höchstnote. Zehn Acts wetteiferten bei dem von Michael Ostrowski moderierten Finale miteinander.

Mit KüR habe "eine Künstlerin gewonnen, die uns auf authentische Weise vorgeführt hat, mit welchem Schmerz sie selbst und ihre Landsleute seit dem Beginn des Krieges in ihrer Heimat zu kämpfen haben. Nach diesem Lied konnte eigentlich beim heurigen Protestsongcontest nichts mehr kommen. Mit diesem poetischen Klagelied wurde ein sichtlich zufriedenes Publikum nachdenklich in die Nacht entlassen", wurde Protestsongcontest-Mastermind Gerald Stocker in einer Aussendung zitiert. In ihrem Lied "Ljudi (Menschen)" erzählt sie von einer unbeschwerteren Zeit in Kiew vor Ausbruch des Krieges. Laut FM4 lebt die junge Musikerin derzeit in Wien bei einer österreichischen Familie: "Hier geht sie zur Schule, möchte die Matura machen und dann studieren – am liebsten schon in einem Kiew ohne Krieg."

Das Finale des Protestsongcontests wird traditionell jedes Jahr am 12. Februar, dem Jahrestag des Beginns der Februarkämpfe 1934, im Theater im Wiener Gemeindebau Rabenhof ausgetragen.