Öffentliche Stellen haben im 3. Quartal 2022 ca. 47 Millionen Euro für Werbung in Medien ausgegeben und damit ca. eine halbe Million Euro mehr als im Vergleichsquartal 2021. Das geht aus den am Donnerstag von der RTR veröffentlichten Medientransparenzdaten hervor. Nur 2020 flossen in einem 3. Quartal bisher mehr (ca. 51 Mio. Euro). Die Ausgaben der Regierung blieben mit 6,9 Millionen Euro stabil. Das Energieministerium hat erstmals mit ca. 2,6 Mio. Euro am meisten investiert.

Damit entfiel mehr als ein Drittel der Regierungsausgaben für Werbung in Medien auf das Umwelt-, Klima- und Energieministerium. In der Vergangenheit führte das Bundeskanzleramt das Regierungsranking an. Für das 3. Quartal kommt es heuer jedoch lediglich auf rund 212.000 Euro. Auch das gewöhnlicherweise ausgabenfreudige Finanzministerium gab lediglich rund 361.000 Euro aus und drosselte damit seine Inseratengelder am stärksten gegenüber dem Vorjahresquartal (minus ca. 1,6 Mio. Euro). Hinter dem Energieministerium reihten sich das Sozialministerium (ca. 1,3 Mio. Euro), das Verteidigungsministerium (ca. 836.000 Euro) und das Innenministerium (ca. 620.000 Euro) ein.

Mehr noch als die gesamte Bundesregierung inserierte die Stadt Wien mit 7,8 Millionen Euro. Rechnet man ihre Beteiligungen hinzu (ca. 2,5 Mio. Euro), steigt der Wert auf in etwa 10,3 Millionen Euro an. Das Land Oberösterreich gab ohne Beteiligungen rund 1,3 Millionen Euro aus, das Land Niederösterreich 1,0 Millionen Euro. Der ORF warb um ca. 3,1 Millionen Euro, die Wirtschaftskammer um 2,9 Millionen Euro und die Arbeiterkammer um rund 1,2 Millionen Euro.

Die größten Boulevardmedien des Landes erhielten samt ihrer Online-Portale und Beilagen rund 10 Millionen Euro und damit in etwa eine halbe Million Euro weniger als im Vorjahr. Die "Kronen Zeitung" (inkl. Online-Portal, ohne Kronehit) kam auf 4,4 Millionen Euro. Davon stammten 1,3 Mio. Euro von der Bundesregierung und 1,1 Mio. Euro von der Stadt Wien (jeweils inkl. Beteiligungen). "Österreich" (inkl. oe24.at) erhielt ca. 2,8 Millionen Euro, davon 940.000 Euro von der Stadt Wien und 900.000 Euro von der Bundesregierung. "Heute" kam auf ca. 2,7 Millionen Euro, wovon in etwa 900.000 Euro die Bundesregierung und in etwa 1,2 Millionen Euro die Stadt Wien beisteuerten.

Am meisten öffentliche Mittel für Werbung flossen mit ca. 5,3 Millionen Euro an den ORF. Der "Kurier" kam auf ca. 2,3 Millionen Euro, Titel der Regionalmedien Austria (RMA) auf rund 2,1 Millionen Euro, der "Standard" folgt mit rund 1,9 Millionen Euro. Die "Presse" erhielt rund 1,7 Millionen Euro an Werbegeldern der öffentlichen Hand, die "Kleine Zeitung" ca. 1,3 Millionen Euro, die ProSiebenSat.1-Mediengruppe ca. 1,1 Millionen Euro und die "Niederösterreichischen Nachrichten" (NÖN) in etwa 930.000 Euro.

Der Trend zu mehr Werbegeldern für große internationale Plattformen setzt sich ungebrochen fort. Google (inkl. Youtube) erhielt rund 3,0 Millionen Euro und damit in etwa 400.000 Euro mehr als im 3. Quartal des Vorjahres. Damit liegt es hinter dem ORF und der "Kronen Zeitung" an dritter Stelle. Facebook (inkl. Instagram) reihte sich mit rund 2,0 Millionen Euro auf Platz acht ein und steigerte sich in etwa um 200.000 Euro.