Die aus Kärnten stammende Kriegsreporterin Antonia Rados beendet ihre Karriere bei RTL. "Mehr als ein Vierteljahrhundert war RTL meine journalistische Heimat und ich habe all die Jahre gerne für den Sender gearbeitet", sagte die 69-Jährige laut Sendermitteilung vom Donnerstag. Sie war noch im Frühjahr für RTL und ntv in der Ukraine im Einsatz gewesen.
"Ich hatte hier viele Möglichkeiten, mich als Reporterin zu verwirklichen und danke den Kolleginnen und Kollegen auch dafür, dass sie mir dabei sehr freie Hand ließen." RTL-News-Geschäftsführer Stephan Schmitter lobte: "Antonia Rados ist eine außergewöhnliche Reporterin, die mit ihren Kenntnissen über Land und Leute sowohl das politische als auch das Alltagsleben in den Krisenregionen dieser Welt für uns alle transparenter gemacht und damit auch dazu beigetragen hat, dass RTL seit den 90er-Jahren eine herausragende Stellung in der Krisenberichterstattung innehat."
Im Irakkrieg 2003
Einem breiten Fernsehpublikum wurde Rados spätestens durch ihre Live-Berichterstattung aus Bagdad während des Irakkriegs 2003 bekannt. Dafür wurde sie unter anderem mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für Fernsehjournalismus ausgezeichnet. Preisgekrönt ist auch ihre Reportage "Feuertod" über afghanische Frauen, die sich selbst verbrennen, für die sie 2007 unter anderem den Robert Geisendörfer Preis erhielt.
Rados wurde 1953 in Klagenfurt geboren und studierte Politikwissenschaft in Paris und Salzburg. Von 1978 bis 1991 war sie für den ORF tätig, unter anderem in Chile, Südafrika, Somalia und im Iran. Nach einem Zwischenstopp beim WDR ging sie zu RTL.