Tatort „Das kalte Haus“
Der Anfang war schon einmal schön irritierend: Simon Fischer (Christian Bayer), ein Geschäftsmann mit besten Beziehungen, hat einen Notruf abgesetzt, weil seine Frau verschwunden ist. Als die Dresdener Kommissarinnen Karin Gorniak (Karin Hanczewski) und Leonie Winkler (Cornelia Gröschel) beim Haus ankommen, fehlt auch vom Ehemann jede Spur. Dafür finden sie ziemlich viel Blut in dem dunklen, verlassenen Haus. Gorniak ist schnell überzeugt, dass der Ehemann auch der Täter ist – reagiert dieser doch ausgesprochen aggressiv, als er wieder auftaucht. Und je mehr er nach Hubschraubern und Suchhunden schreit, je mehr er die Kontrolle verliert, desto düsterer wird auch die Stimmung. Und desto schwieriger wird auch die Beziehung vor allem zwischen Gorniak und ihrem Chef (Martin Brambach). Der durfte in dem "Tatort", der auf einen engen Zeitrahmen und viel auf Innensicht setzte, für ein bisschen Action sorgen und sich in engen Stollen herumtreiben, was der düsteren Atmosphäre noch mehr Enge gab.
Wie toxisch ist die Ehe der Fischers? Wer kontrolliert hier wen? Und was hat die beste Freundin der Ehefrau damit zu tun? Regisseurin Anne Zohra Berrached hat einen intensiven Film gedreht (zu sehen ausnahmsweise am Pfingstmontag), der lange in der Schwebe blieb und die Spannung bis Schluss hielt. Und beim Showdown musste man aufpassen, dass man nicht auf das Atmen vergaß – da kroch die Kälte dann so richtig in alle Knochen.