Der Walther-Rode-Preis 2021 geht an Puls 4-Moderatorin Alexandra Wachter. Das Medienhaus Wien zeichnet sie für ihre "insgesamt couragierte und sozial engagierte Arbeit" aus. "Wachters exzellent vorbereitete und mit Hirn, Selbstvertrauen und Hartnäckigkeit geführten Interviews ermöglichen den Blick hinter die message control", begründete die Jury ihre Entscheidung in einer Aussendung. Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert. Die Verleihung findet am 14. Oktober statt.
Wachter fiel etwa mit einem Interview mit Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) im Juli 2020 auf. Damals hatte sie auf die Beantwortung ihrer Fragen insistiert, woraufhin dem Regierungschef der Satz "Aber Sie haben ja ein eigenes Hirn" entfuhr. Zudem setzt sich die TV-Journalistin als Vorsitzende des "Frauennetzwerks Medien" für Gerechtigkeit und Gleichbehandlung in der Branche ein.
Der Walther-Rode-Preis steht für qualitätsvolle und vom tagespolitischen Opportunismus unbeeinflusste Haltung im Journalismus. Er wird im Andenken an den österreichischen Rechtsanwalt und Publizisten Walther Rode verliehen, dem ab 1928 ein weiteres Arbeiten in Österreich unmöglich war und dessen Bücher und Schriften im Faschismus verboten wurden. 2020 erhielt "Standard"-Datenjournalist MichaelMatzenberger die Auszeichnung.