"Es würde mich sehr freuen, wenn sie da bleiben." Der Entwicklungshelfer und pensionierte Arzt der Bundeswehr Reinhard Erös wollte nicht und ließ sich von MichaelFleischhacker nicht umstimmen: "Die Diskussion ist vom Niveau weit unter dem, was ich erwartet habe", erklärte Erös und verließ am Donnerstagabend sichtlich verärgert die die Diskussion auf ServusTV.
Was ist passiert? Eine "Talk im Hangar"-Diskussion über die Zukunft Afghanistans und die Taliban geriet unvermutet aus dem Ruder. Erös, der seit Jahren mit dem Sozialprojekten wie den Aufbau von Schulen in Afghanistan beschäftigt ist, warf seinen Mitdiskutanten vor, niemals Taliban getroffen zu haben: Man sprechen "permanent über Leute, die wir aus Medien und Büchern kennen." Zunehmend redete sich Erös in Rage, sprach von einer oberflächlichen Diskussion und Unwissenheit der Diskutanten und Diskutantinnen
"Es ist ja immer traurig, wenn man in einer Runde ist, wo keiner so g'scheit ist wie man selber, das kann ich sehr gut nachvollziehen", reagierte Fleischhacker zunächst selbstironisch beziehungswiese ätzend. Erös teilte daraufhin mit, dass er das Wort "gescheit" als Beleidigung empfinde: "Das nehmen Sie zurück." Fleichhackers Bemühungen, die Situation mit einem Schnitzel-Zitat von Oscar Wilde (eigentlich Maxim Gorki) zu lösen, misslingt: "Jetzt greifen Sie auch noch ein", ist der Entwicklungshelfer endgültig entsetzt.
"Herr Erös wir können das Niveau ja gemeinsam steigern, indem Sie mit uns sprechen", versuchte Fleichhacker den hinausstürmenden Erös noch zu überreden. "Würden Sie bitte zurückzukommen, das wäre sehr schön." Er wollte nicht. Danach ging die Diskussion, an der Nahost-Experte und Filmemacher Imad Karim, die Flüchtlings-Aktivistin Sabrina Dorn und die gebürtige Afghanin Masomah Regl teilnahmen, unspektakulär weiter.