Es wird weiter gemordet im Fernsehland. Noch diesen Herbst werden gleich mehrere neue Folgen der populären ORF-Erfolgsreihe "Landkrimi" gedreht. Die Steiermark ist, wie im Vorjahr, gleich zweimal Schauplatz. "Steirerstern" und "Steirergeld" nach den Romanen von Claudia Rossbacher entstehen ab Dienstag als Teil sieben und acht unter der Regie von Wolfgang Murnberger im Raum Hartberg und Weiz. In der Koproduktion von ORF, ARD und Allegro Film ermitteln Hary Prinz und Anna Unterberger, die Miriam Stein in Fall sechs nachfolgte. Weil sich die Schauspielerin Eva Herzig nicht gegen Covid-19 impfen lassen wird, wurde ihr Engagement vorerst ausgesetzt. Die Filmproduktionsfirma argumentierte ihre Entscheidung mit dem "Grundsatz der Sorgfaltspflicht". Über die Bildschirme sollen die steirischen Krimis fünf und sechs - "Steirertod" und "Steirerrausch" - noch heuer flimmern. In Letzterem ist "Tatort-Kommissarin Adele Neuhauser als Medium zu sehen. Klingt köstlich.
Ebenso noch 2021 im TV-Programm:Catalina Molinas dritter und mit Abstand ihr bester Salzburger Landkrimi „Das Flammenmädchen“ (epo-film, ZDF), in dem erneut Manuel Rubey und Stefanie Reinsperger ermitteln und Christine Ostermayer als kuppelnde, Schnaps kippende Oma einen großartigen Auftritt hat. Bildgewaltig und nach einem Buch von Sarah Wassermair inszeniert Molina eine abgrundtiefe Außenseiterinnengeschichte in der Pongauer Provinz mit viel Empathie für ihre Figuren. Die junge Steirerin Annika Wonner liefert als Zündlerin eine überzeugende Talentprobe ab. Und Simon Schwarz und Thomas Mraz spielen groß auf.
"Kamera, läuft!" heißt es aktuell in Niederösterreich, wo Fritz Karl und Michael Steinocher, Nicole Heesters und Susi Stach unter der Regie von Star-Regisseur Götz Spielmann für den Landkrimi "Der Schutzengel" vor der Kamera stehen. Die ORF/ZDF-Koproduktion von Superfilm soll 2022 zu sehen sein. Ebenso wie Marie Kreutzers im Vorjahr in Niederösterreich gedrehter, erster Landkrimi „Vier“, einer Koproduktion mit dem ZDF und der Film AG. Julia Franz Richter und Burgtheater-Mimin Regina Fritsch ermitteln in einem beklemmenden Fall über drei Babyleichen im Kamptal.
Noch bis 2022 warten heißt es auch für Fans der oberösterreichischen Mordfälle: Der dritte Landkrimi „Zu neuen Ufern“ mit Maria Hofstätter und Miriam Fussenegger wurde im Niemandsland zur tschechischen Grenze gedreht. Regie führte Nikolaus Leytner und neben dem ORF und Arte ist erstmals auch Ceská Televize als Co-Produzent mit an Bord. Die Internationalisierung der Provinz schreitet also munter voran.
Und weil der November sich als Drehzeit für düstere Fälle anbietet, wird auch in Kärnten wieder ermittelt. Dort holte der letzte Landkrimi „Waidmannsdank“ (Buch: Pia Hierzegger, Regie: Daniel Prochaska) mit im Schnitt 902.000 Zuschauerinnen und Zuschauern den Quotensieg der 20 seit 2014 ausgestrahlten Fälle. Die Klappe fällt in einer eher untouristischen Gegend in Unterkärnten: Regisseurin und Drehbuchautorin Eva Spreitzhofer („Womit haben wir das verdient“) gibt ihr Landkrimidebüt mit dem Fall „Immerstill“, einem adaptierten und vom Marchfeld ins Jauntaul verpflanzten Roman von Roman Klementovic. Als Produktionsfirma am Set zwischen Lavamünd und Bleiburg fungiert wie schon beim ersten Fall Graf Filmproduktion und neben einer Regisseurin ist u.a. die zweifache Romy-Preisträgerin Eva Testor für die Bildgestaltung zuständig.
Wie übrigens auch zuletzt beim düsteren Tiroler Landkrimi „Das Mädchen aus dem Bergsee“ von Mirjam Unger, wofür Testor das Drehbuch schrieb. Die gute Nachricht nach der Erfolgsquote von 882.000 Zuschauenden: Testor soll bereits an einer Fortsetzung für Patricia Aulitzky und Dominik Raneburger schreiben.