Er hat alles gegegeben, legte einen emotionalen Auftritt im eindrucksvollen Lichtdesign hin, doch es hat in der Kombination von Televoting und Fachjurys nicht gereicht: Vincent Bueno konnte sich im zweiten Halbfinale in der Ahoy Arena von Rotterdam mit seiner Power-Ballade "Amen" nicht durchsetzen und ist vor dem Finale der größten TV-Show der Welt ausgeschieden. Der Wiener mit philippinischen Wurzeln trat in einem bestickten Gehrock des Philippiners und internationalen Top-Designers Michael Cinco auf, dessen Kreationen schon Stars wie Beyoncé und Lady Gaga trugen.

"So oder so - meine drei Minuten auf dieser Bühne bleiben ein unvergessliches Erlebnis", sagt der 35-Jährige. Durchschnittlich knapp 500.000 Zuschauer verfolgten in ORF 1 seinen Auftritt.

Die Endrunde geht am Samstag (22. Mai) nun also wie beim letzten ESC 2019 ohne Österreich über die Bühne. Der Aufstieg ins große Finale gelang hingegen Albanien, Bulgarien, Finnland, Griechenland, Island, Moldau, Portugal, San Marino, der Schweiz und Serbien. Da wurde also für Hardrock (Finnland) und viel Party-Sound bzw. Plastik-Pop (Serbien und Griechenland etwa) gestimmt. Wie Österreich ausgeschieden sind hingegen Dänemark, Estland, Georgien, Lettland, Polen und die Tschechische Republik. Das ORF-Publikum kann am Samstag aber per Telefon bzw. SMS mitstimmen!

Nicht einmal die Bühne betreten, um ein Finalticket zu lösen, musste hingegen die isländische Band Daði og Gagnamagnið, deren Song "10 Years" lediglich als Video zugespielt wurde. Freiwillig erfolgte die Absenz freilich nicht, musste die Band nach dem positiven Coronatest eines Mitglieds doch in Quarantäne - eine Folge der Sicherheitsvorgaben beim größtebn Musikbewerb der Welt. Zu denjenigen, die ESC-Europa für sich gewinnen konnten, gehörten auch die portugiesische Band The Black Mamba mit dem stimmlich herausragenden Frontmann Tatanka und dem Nostalgie-Lied "Love Is On My Side" sowie der als Co-Favorit auf den Sieg gehandelte Schweizer Gjon's Tears mit seiner im Falsett gesungenen Trauerballade "Tout l'univers".

Duncan Laurence, Sieger des ESC 2019 mit "Arcade" in Tel Aviv und damit der Grund für Rotterdam 2021, wurde wie Gagnamagnið-Mitglied Jóhann „Jói“ Sigurðor positiv auf Covid-19 getestet. Der 27-jährige Sänger habe laut der Veranstalter milde Symptome und befinde sich in Isolation. Da er aber mindestens sieben Tage abgeschirmt sein muss, wird er am Samstag beim großen Finale nicht live auftreten können. Das holländische Fernsehen kündigte aber an, "dass er auf andere Art und Weise präsent sein wird". Das erste Halbfinale am Dienstag hatte Laurence noch mit dem Titel "Feel Something" eröffent, da war sein Testergebnis negativ gewesen.

Er hat den ESC nach Rotterdam geholt: Duncan beim der Eröffnung am 18. Mai, nun befindet er sich in Quarantäne
Er hat den ESC nach Rotterdam geholt: Duncan beim der Eröffnung am 18. Mai, nun befindet er sich in Quarantäne © AP

„Duncan ist sehr enttäuscht, er hat sich schon seit zwei Jahren auf den Auftritt am Samstag gefreut. Wir sind dennoch froh, dass er in einer anderen Form dabei sein wird“, teilte sein Management mit.

Hurricane heißt das Trio aus Serbien . . . und so sieht es auch aus
Hurricane heißt das Trio aus Serbien . . . und so sieht es auch aus © AP
Gjon's Tears singt für die Schweiz ("Tout l'univers")
Gjon's Tears singt für die Schweiz ("Tout l'univers") © EBU
Senhit eröffnete das zweite Halbfinale als Vertreterin von San Marino
Senhit eröffnete das zweite Halbfinale als Vertreterin von San Marino © AFP
Viel Tricktechnik unterstützte den Auftritt von Griechenland (Green Screens für Stefania)
Viel Tricktechnik unterstützte den Auftritt von Griechenland (Green Screens für Stefania) © AFP