Die Form der Austragung könnte ein Testlauf für den „großen“ Eurovision Song Contest (ESC) im Mai 2021 in Rotterdam gewesen sein: Der Junior Eurovision Song Contest (JESC), der bei uns auf dem Kinderkanal Kika zu sehen war, wurde zwar live aus Warschau gesendet, die Nachwuchstalente zwischen neun und 14 Jahren traten jedoch in einem TV-Studio in ihrem jeweiligen Heimatland auf – „um die Gesundheit aller Künstler sicherzustellen und dafür zu sorgen, dass der Wettbewerb dennoch in einer fairen Art und Weise stattfinden kann“, so die Begründung der EBU (Dachverband der Eurovision). Alle teilnehmenden Länder hatten sich bereit erklärt, ein ähnliches Bühnendesign mit ähnlichem technischen Aufbau und Aufwand zu verwenden. Serbien, die Ukraine und Malta konnten ihre Auftritte dennoch vorab im Studio von Warschau aufzeichnen, die polnische Vertreterin Alicja Tracz natürlich auch, die dann Platz neun belegte.
Mit klarem Vorsprung gewann die elfjährige Valentina Tronel aus Frankreich den JESC 2020 (Slogan: "Move the World!"). Nicht nur die nationalen Jurys favorisierten den quirligen Happy-Song der Französin, auch das Online-Voting, bei dem laut EBU 4,5 Millionen Stimmen abgegeben wurden, entschied die junge Valentina für sich. Silber ging nach Kasachstan (Karakat Bashanova im bombastischen Lichtkleid), Bronze nach Spanien (Soleá). Deutschland belegte bei seinem JESC-Debüt mit Susan den letzten Platz. Das Voting lief wie beim ESC. Zuerst wurden die Jury-Wertungen verkündet, anschließend kamen die Publikumspunkte hinzu. Im Vorjahr gewann Polen, daher war Warschau „Gastgeberstadt“, Österreich nahm seit der Premiere 2003 noch nie teil. Für den ORF ist dieses Wettsingen vorläufig auch kein Thema.