"Kurz vor fünf Uhr früh schreibe ich diesen Text. Keine Ahnung, was mein nigelnagelneuer ORF-Kopfpolster hauptberuflich macht", schrieb ZIB 2-Anchor ArminWolf nach seinem ersten Tag in der Isolationszone am Küniglberg. Seinen Aufenthalt in der ORF-Quarantäne begleitete der 53-Jährige in seinem privaten Blog und dieser verrät: So übel war der Aufenthalt dann doch nicht. Am Mittwoch verlässt der gebürtige Tiroler die Quarantäne und wird von Martin Thür abgelöst.

Insgesamt sind knapp 70 ORF-Mitarbeiter in der Isolationszone im zweiten Stock des Küniglbergs. Diese Maßnahme wurde getroffen, um die Nachrichtensicherheit zu gewährleisten und gilt auch für die Landesstudios.

Welche Erkenntnisse zieht Wolf aus seinem 14-tägigen Aufenthalt? "Man muss sich für die Kasernierung nicht besonders ausrüsten", ließ er E-Books und Streaming-Angebote ungenutzt. Als schwierig empfand er die fehlende Distanz zwischen Arbeit und Privatleben. In der Isolation verschmelze alles, echte Freizeit fehle. Kurzum: "Office Home ist definitiv nicht toll." Ebenfalls für wenig Begeisterung sorgten bei Wolf die Gemeinschaftsduschen der Männer. Aber auch hier hat er einen Ratschlag, an das zweite Team, das in diesen Tagen am Küniglberg einzieht: "Nicht zu früh duschen gehen! Viele Männer + wenige Duschen = Gedränge."

Ansonsten schreibt Wolf von seinen Erfahrungen mit Zusehern, die sich in diesen Tagen per Mail an ihn gewandt haben. Von Wutbürgern mit vielen Rufzeichen und anderen mit konstruktiven Anregungen. Auch seine "banalste Erkenntnis" führt er an: "Ich brauche mehr Frischluft, Auslauf und direkten menschlichen Kontakt als ich dachte. Eingesperrt sein ist nicht mal toll, wenn man theoretisch – wie wir hier – jederzeit raus kann."

"Eigenen Kopfpolster mitbringen!"

Insgesamt fällt sein Resümee aber offenbar positiv aus, denn "die Stimmung war zwei Wochen lang total entspannt, extrem kooperativ und immer fröhlich." Man habe miteinander gegessen, getratscht und Ping-Pong gespielt und, siehe Anfang, vor allem gearbeitet. Mit einer Sache konnte er sich offenbar bis zuletzt nicht anfreunden: "beim nächsten Mal: Eigenen Kopfpolster mitbringen!"