Erstmals könnte ein großes Fußball-Turnier in Deutschland nicht mehr von den öffentlich-rechtlichen Sendern gezeigt werden – und das ausgerechnet bei der Heim-EM 2024 in Deutschland. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung aus Kreisen des Fußballverbandes Uefa erfahren haben will, werden ZDF und ARD im Wettstreit um die Übertragungsrechte unterliegen. Gewinner soll die Deutsche Telekom mit ihrem Online-Bezahlsender Magenta TV sein. Wie viel sich die Telekom die Rechte kosten lässt, ist nicht bekannt.
Ein Hoffnungsschimmer für Freunde des freiempfangbaren Spitzenfußballs bietet der deutsche Rundfunk-Staatsvertrag: Dieser sieht vor, dass bei Fußball-Großereignissen alle Spiele mit deutscher Beteiligung, die Halbfinals und das Finale unverschlüsselt und ohne Zusatzkosten verfügbar sein müssen: Sublizenzierung lautet hier das Schlüsselwort.
Damit ist nicht gesagt, dass wieder die Öffentlich-Rechtlichen zum Zug kommen: Schon jetzt besitzt der Privatsender RTL die Übertragungsrechte für die Quali-Länderspiele der nächsten EM-Endrunde.
Situation in Österreich
In Österreich gab es noch kein Bieterverfahren, die Fußball Übertragungsrechte für die EM 2024 wurden zuerst in Deutschland verkauft. Vom beinharten und millionenteuren Wettbewerb bekommen österreichische Sport-Fans noch wenig mit, weil der ORF noch immer ein beachtliches Lizenzen-Bündel besitzt: die ÖFB-Spiele bis 2022, die Europameisterschaft 2020 und die Weltmeisterschaft 2022. Dazu kommt die Winter-Olympiade 2022, die Sommer Olympiaden 2020 & 2024 und der Ski-Weltcup bis 2021. Spannend wird die Entscheidung in der Formel 1: Der Vertrag endet 2020, die weitere Perspektive ist völlig offen.