Der italienische Philosoph Umberto Eco war in Fachkreisen schon bekannt, als ihm 1980 das Kunststück gelang, einen Roman mit denkbar abseitigen Themen in einen Bestseller zu verwandeln. „Der Name der Rose“ ist ein als mittelalterlicher „Klosterkrimi“ verpacktes Buch, das Sperriges wie Zeichenlehre, Interpretationswissenschaft, Intertextualität, scholastische Philosophie und die italienische Innenpolitik der Siebziger zum Inhalt hat. Naturgemäß scheitert jede Verfilmung an diesem als Krimi verkleideten Wissenschaftsseminar, weil sie sich auf die Handlung fokussieren muss.

Nachdem Regisseur Jean-Jacques Annaud sich mit seiner visuell brillanten Verfilmung mit Sean Connery, F. Murray Abraham und Christian Slater 1986 mit viel Anstand aus der Affäre gezogen hat, versucht nun eine Serie, Ecos wundersam wunderbarem Buch gerecht zu werden. Die italienische Produktion mit dem wie meist wunderbaren John Turturro als Franziskanermönch und Detektiv kann sich durch die viel längere, fast achtstündige Laufzeit enger an die Vorlage anschmiegen als der Film, ist aber ebenso nicht frei von melodramatischen Zuspitzungen und neu erfundenen Figuren, um die Sache knackiger zu machen. Übrig bleibt solide Unterhaltung, die nicht kaschieren kann, dass das Buch letztlich unverfilmbar ist.