Einer der besten Fälle der bisherigen „Tatort“-Saison zäumt heute (ORF 2 & ARD, 20.15 Uhr) das Pferd von hinten auf: Die stets (weg)lächelnde Anne (Katharina Marie Schubert), eine mobile Krankenpflegerin, nimmt im Verhörraum der Kommissare Lannert (Richy Müller) und Bootz (Felix Klare) Position. Der Anlass: Mehrere sehr kranke Männer starben kurz nach ihren Besuchen. Unrettbare, unbeirrbare, verlorene. Dazu soll den älteren Herrn Geld gestohlen worden sein. Aber wer weiß das schon. Die Beweissuche gestaltet sich im Fall aus Frankfurt so schwierig wie selten. „Wenn auf jedem Grab eines Mordopfers ein Kerzerl brennen würde, dann wäre unser Friedhof hell erleuchtet“, weiß zumindest die Hausärztin zu berichten.
Und die beiden Kommissare? Sie rätseln, sprechen über ihren Stuhlgang und altersbedingte urologische Probleme und im Hintergrund trällern Alphaville ihr „Forever young“. Der Fall ist komplex, dringt tief in das Thema Pflegenotstand ein und trifft den Kern jeden Krimis: den Tod. Außergewöhnlich stark.