Unsere ‚Stresslimousine‘ hat wie so mancher Star, den wir bereits im Camp hatten, die besten Jahre hinter sich“, erklärte Sonja Zietlow am Tag 14 von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“. Gemeint mag die Moderatorin damit das Gefährt in einer Dschungelprüfung haben. Die Analogie zur RTL-Dorfgemeinschaft und seinen Bewohnern liegt aber nahe: Das Dschungelcamp hat mittlerweile einen langen Bart und trotz der fraglos vielen ästhetisch-chirurgischen Eingriffe an den Kandidaten schon reichlich Falten. Tot ist das millionenteure Format deswegen noch lange nicht. Das bewies die heute (RTL, 22.15 Uhr) zu Ende gehende 13. Staffel eindrucksvoll. Ein Blick auf die Erfolgsgaranten:
Die Kandidaten. Der gerne kritisierte Mangel an „echten Stars“ ist ein inhärenter Irrtum der Show: Ab der ersten Sendung geht es um Typen, nicht um Prominenz. Was zählt sind Geschichten, Emotionen und spannungsgeladene Konstellationen. Mit dem Testosteron-Gespann Chris Töpperwien und Bastian Yotta, dem Ex-Liebespaar Evelyn Burdecki und Domenico de Cicco sowie der nah am Wasser gebauten Gisele Oppermann war heuer der Boden für Unterhaltung bereitet. Die Voraussetzungen: kluges Casting und eine ebensolche Regie. Beides hat heuer besser als in den vergangenen Jahren funktioniert.
Die Moderation. Daniel Hartwich und Sonja Zietlow bleiben ihrem Kniff treu: Mit Selbstironie schießen sie ihre schwarzhumorigen Spitzen aus der sicheren Ebene des Understatements. Sie waren schon zielsicherer – vergnüglich sind sie trotzdem.
Das Camp. Das oft zitierte „Ekel-Camp“ ist Geschichte. Tiergenitalien als Dessert, Kotzfruchtsaft und dergleichen rücken zugunsten kreativer Dschungelprüfungen in den Hintergrund.
Die Einschaltquoten. Es lohnt sich ein genauer Blick: Zwar sank die Reichweite erneut, gleichzeitig sind die Marktanteile herausragend: In der Zielgruppe (14-49) lag man meist um die 40 Prozent. In Österreich schalteten bis zu 335.000 Zuschauer ein.