Zurück im Dschungel also. Tag 13 der 13. Staffel. 200. Sendung der RTL-Bildungssendung insgesamt. Denkwürdig. Bzw.: Zu denken gibt hier einiges. Zu Beginn gibt es noch eine Rückblende auf den Auszug von Leila. Die dunkel Gelockte scheint nach ihrer Abwahl nicht in akute Depressionen zu verfallen. Nein, sie freut sich. Vor allem über die letzte "maschinengewaschene Unterhose", die sie sich für ihr großes Finale zurückbehalten hat. Schlüssig. Der Ruf mag nicht sauberer geworden sein im TV-Camp in Australien, da muss zumindest die Leibwäsche tadellos sein.

Vieles in der neuen Folge dreht sich um die Dschungelprüfung, zu der Evelyn nun wohl oder übel antreten muss (sie will immerhin auch selbst, wirkt wie ein Duracell-Hase auf zu viel Traubenzucker, der bei rotem Kameralicht aktiviert wird). Als Betreuer nimmt die eine sehr Blonde Spielende den feschen Muskelberg namens Bastian mit ("Eigentlich bräuchten wir jemand Starkes!").

Die Langzeit-Moderatoren Sonja Zietlow und Daniel Hartwich - sie sind eigentlich immer nur halb so witzig, wie sie es nie waren - freuen sich bereits vorab hämisch. Evelyn lässt wissen: "Whatever takes. We doing it" (sic!) Diese Frau weiß, was sie will. Bastian scheint indes vorgewarnt, versucht es noch mit diversen Fitnessstudio-Motivations-Mantras. Vergeblich.

Leila freut sich draußen zu sein und trägt frische Leibwäsche
Leila freut sich draußen zu sein und trägt frische Leibwäsche © RTL/TVNOW/Stefan Menne

Es geht dieses Mal in ein Katakomben-System, in dem gleich mehrere Aufgaben warten: Bastian muss befreit werden und in seinem kakerlakenimprägnierten Verlies (steht das Ungeziefer eigentlich bereits in einem dauerhaften Arbeitsverhältnis oder sind es allesamt Freiberufler?) inzwischen ein Werkzeug zusammenbauen. Um ihn in Freiheit zu bringen, liegt es an Evelyn, die Schlüssel zum Aufsperren einzusammeln. Teilweise auch unter Wasser. Die Dschungelgeprüfte hat Probleme, diese zu finden ("Nein, der Schlüssel ist nicht am Fisch dran, Evelyn!") Danach müssen beide zurück ans Tageslicht, vorbei an Kleingetier und einem ebenfalls kleinwüchsigen, offenbar sedierten Alligator. Gruselstunde am Kindergeburtstag. Kurzum: Die Sache geht sich nicht aus, weil Evelyn bis zum Aufsperren knapp acht der zehn Minuten verbraucht.

Hilft ja alles nichts: Evelyn und Chris schaffen es nicht
Hilft ja alles nichts: Evelyn und Chris schaffen es nicht © RTL/TVNOW/Stefan Menne

Danach hängt der Haussegen gewaltig schief. Bastian miesepetrig und am Boden liegend: "Nö, heute nix Superman. Heute Superscheiße." Ein Poet. Feindbild des Tages im gedankenlahmen Dschungelcamp: Evelyn. Die geht nach ihrem Auftritt in der Dschungel-Telefonzelle, einem Handstand und einer eiernden Backstreet-Boys-Performance ("Quit playin' games wis my Hoaort! My Hoaort!") unerlaubterweise alleine auf den Abort und verstößt damit erneut gegen den Dschungel-Kodex. Die Luxusgegenstände der restlichen Belegschaft ist weg, nun wird Chris als Teamchef aktiv. Er lässt die Problembärin mehrmals die gesammelten Verhaltensregeln vorlesen. Als ob das etwas brächte. "Davon, wie dumm sie sich gestellt hat, waren weniger als 50 Prozent echt", meint Bastian. Und der Rest?

Der Dschungelsegen hängt schief: zuerst Ärger über Evelyn, dann über Chris
Der Dschungelsegen hängt schief: zuerst Ärger über Evelyn, dann über Chris © RTL/TVNOW/Stefan Menne

Danach ein, nunja, beinahe interessanter Knick in der, äh, Handlung: Chris spielt sich während seiner Ermahnung dermaßen auf, dass plötzlich nicht mehr Evelyn, sondern er im Fokus der Kritik steht. Der blau Bebrillte produziert sich als gestrenger Oberstudienrat, erinnert dabei an einen Gefängniswärter: "Das ist kein Harmoniecamp". Bastian nickt wissend, seinen Hass auf seinen direkten Gegner dabei allerdings kaum verbergend. Immerhin erarbeitete Chris sich zuvor mit Sagern wie "Ich hab' so Rückenschmerzen. Ich krieg' die kalte Kotze" die nötige Autorität.

Schluss. Aus. Vorbei. Doreen muss gehen
Schluss. Aus. Vorbei. Doreen muss gehen © RTL/TVNOW/Stefan Menne

Am Ende muss Doreen raus, eine gewisse Erleichterung ist nicht zu übersehen. Sie hat ihre letzte maschinengewaschene Unterhose womöglich schon vor Tagen verbraucht. Das Finale naht mit großen Schritten - mit im Rennen nun noch sechs Teilnehmer: Bastian (muskulös), Chris (wichtig), Evelyn (blond), Felix (schlichtweg langweilig), Peter (rüstig-lustig) und Sandra (äh, ja, eh). Jetzt müssen Sie aber wirklich dranbleiben!