"Sie will nur Publicity" erklärte Domenico de Cicco seinem Kumpel die (Dschungel-)Welt, nachdem er aus dem RTL-Paradies verstoßen wurde. Noch auf dem Weg aus dem Regenwald, wollte er recherchieren, ob er nun mehr Abonnenten bei Instagram habe (es sind 155.000). Er hätte auch die Mutter seines Kindes anrufen können. Oder seine Eltern. Oder einfach einmal schweigen.
Schließlich ist es sein italienischer Freund, der ihm die Schreckensnachricht überbringen muss. Ja, die Zahl seiner Follower sei gestiegen. Aber: Es gab schlechte Publicity - Domenico wird als der Böse wahrgenommen. Im Privatkrieg mit Evelyn Burdecki, mit der er offenbar ein Verhältnis hatte, obwohl seine (Ex-?)Freundin schon schwanger war, zieht die Blondine mit einem Sieg aus der Schlacht. Domenicos Hoffnung: Es wird sich schon noch ein Trash-Format finden, um die Fehde weiter zu spinnen.
Die Twitteria (Second Screen ist bei #IBES Trumpf) schreit schockiert auf: Wie kann Domenico nur?
Wer austeilt, muss auch einstecken können. Als Evelyn darüber sinniert, das bei einer Kreuzung von Känguru und Erdmännchen, Zwitter entstehen, kommentiert Daniel Hartwich: "Zwitter heißt Blödsinn denken, Twitter den Blödsinn auch noch posten."
Man muss Evelyn, die in Düsseldorf ihr Abitur machte, ein erhebliches Maß an Wissenskreativät lassen. In einigen Momenten lässt sie durchblitzen, wie die Welt in ihren Augen aussehen muss: Als sie zum Abendessen unter anderem einen rund 50 Zentimeter langen Känguru Schwanz sah, konnte sie kaum noch an sich halten: "Das ist mir echt zu schwanzig." Und: "Mit dem Schwanz will ich echt nichts zu tun haben." Den Irrtum (die Verwechslung mit dem Glied eines Kängurus) mussten ihr die Kollegen schonend erklären.
Kollegin Rützel von "Spiegel Online" weißt sinnig darauf hin, dass man Evelyn die Skizze des dazugehörigen Kängurus zeichnen lassen hätte sollen. Wie würde sich das Tier fortbewegen: "Mit kleinen Stützrädern am Genital?"
"Der Dschungel bringt einen auf das Wesentliche", erklärt Tommi Piper dazu, der mittlerweile in seinem (oft nackten) Elend vergessen zu haben scheint, dass er als Alf-Synchronstimme ins Camp geholt wurde.
Ohne Unterhöschen zur Prüfung
Am Tag eins nach der Ära Gisele Oppermann (sie wurde neun Mal gewählt) durften Felix van Deventer und Doreen Dietel in die Dschungelprüfung. In einer improvisierten Zirkusarena mussten sie sich mit Torten bewerfen lassen, Ratten dressieren, Krokodile aushalten und fischige Bälle fangen. Warum Doreen keine Unterhose trug und der (intime!) Kontakt mit dem Kroko ihre Verdauung in Schwung brachte, bleiben hoffentlich ungeklärte Geheimnisse dieser Staffel, die in den letzten Folgen wieder ein wenig an Spannung und Unterhaltungswert verloren hat.
Am Ende hatten die Prüflinge sieben Sterne zu Buche stehen. Kleines Detail am Rande: Keiner der Kandidaten wollte Gisele bei der Prüfung sehen - offenbar haben ihre Kompagnons endgültig genug von ihrer Kombination aus Unwille und Provokation. Entsprechend zündelte die 31-jährige Deutsch-Brasilianerin nach der Prüfung: "Ich dachte, die wollten mit elf Sternen wieder heimkommen."
Sibylle muss gehen
Am Ende verlässt Sibylle Rauch das Dschungelcamp. "Das ist das Spiel", sagte sie trocken.
Bleibt die Frage, ob Domenicos Haarpracht ein Echtheitszertifikat verdient: