Seit dem 21. Dezember zeigt der Streamingdienst Netflix in der Actionserie "Börü" (auf Deutsch "Die Wölfe") eine türkische Spezialeinheit beim Kampf gegen den Terror. Der Trailer (siehe Youtube-Video) mutet brutal an, es wird drauflos geballert, was das Zeug hält. "Die Person vor dir ist nur ein Echo. Das bleibt auch so", antwortet einer der Protagonisten auf die Frage, ob er Angst habe.In den sozialen Netzwerken meldeten sich mittlerweile kritische Stimmen zu Wort. Die Serie verherrliche das türkische Militär, schreibt etwa das "Bündnis für Frieden in Kurdistan" auf Facebook. Außerdem brisant: Wie der Tagesanzeiger berichtet, spielt die erste Folge in Diyarbakir (eine Stadt, in der überwiegend Kurden leben). Aber auch die Schauplätze anderer Folgen, so das Medium, seien kurdische Gebiete.
Raum für Spekulation lässt außerdem der Name der Serie. Als "graue Wölfe" werden in der Türkei nämlich türkische Rechtsextremisten wie Mitglieder der Partei der Nationalistischen Bewegung oder der Partei der Großen Einheit bezeichnet, die in der Vergangenheit und besonders in den 1970er Jahren zahlreiche Gewalttaten und Morde begangen haben. Auch wenn die Serienmacher dafür eine andere Erklärung parat haben - nämlich, dass der Name der zentralasiatischen Mythologie entstamme - ein fahler Nachgeschmack bleibt.