Fünf Jahre ist es her, dass sich Kathrin Zechner als Fernsehdirektorin des ORF eine Serie gewünscht hat, die in einem TV-Sender spielt. Und Mischa Zickler einlud, Drehbücher zu entwickeln. Er entschied sich für Wetterredaktion als idealen Schauplatz: „Ich ging natürlich mehrere Alternativen durch – und stellte mir bei jeder vor, wie sie sich fernsehmäßig erzählen lässt. Bei der Sportredaktion etwa erreichst du schnell Bereiche, wo es filmisch schwierig wird – weil du etwa die Fußballrechte nicht hast“, erzählt Zickler.
Das Wetter also: „Die Vorhersage gehört ja auch zu den meist gesehenen Sendungen auf jedem Kanal.“ Zickler, der Karriere im ORF als Show-Chef von Formaten wie „Starmania““ machte und zwei Jahre auch als Unterhaltungschef für die ProSiebenSat1-Gruppe tätig war, wurde erst mit Mitte 40 zum Drehbuchautor: „Ich wollte mich auf eine neue Weise herausfordern. Und machte mir eine Liste, die ich gerne noch machen täte. Und da stand auch drauf: einen ,Tatort’ schreiben! So hat es begonnen.“ Sein erster Austro-„Tatort“-Fall „Die Faust“ lief 2018 im ORF.
Über sein erstes eigenen Serienkind sagt er: „Alle reden über das Wetter. Auf der Small-Talk-Ebene ist es sowieso ein Klassiker, zuerst einmal über das Wetter zu reden!“ Was „Walking on Sunshine“ aber ganz unabhängig vom Wetter spannend macht? „Es stellt sich heraus, dass alle Figuren, die in der Wetterredaktion arbeiten, ihr ganz persönliches Geheimnis haben. Das ist das, wo die Serie beginnt – und auch die Freiheit, Geschichten zu erzählen, die vielleicht auch ein bisschen größer sind als das Leben.“
Ausgangspunkt: Otto Czerny-Hohenburg (Robert Palfrader) kehrt nach einem vierjährigen alkoholentzugsbedingten Krankenstand zurück in den Sender. Früher moderierte er die „Zeit im Bild“, nun hat der Generaldirektor aber andere Pläne mit ihm: Er soll das Wetter moderieren. Was Tilia (Proschat Madani) die Leiterin der Wetteredaktion, gar nicht entzückt. Zudem kommen Sorgen mit der Tochter und ihrem Mann, der sich vor einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss verantworten muss. Und zwischendrin: Praktikant Lukas (Aaron Karl), der eine geheimnisvolle Erbschaft macht.
Madani erklärt mit einem Schmunzeln: „Die Wetterredaktion ist die Basis, von der aus die Figuren in die Welt hinausschwirren. Aber man braucht kein Meteorologiestudium, um eine solche Serie drehen zu können.“
„Wir tauchen ein in verschiedene Geschichten mit Hochs und Tiefs – mit der Wetterredaktion als Spiegel und Biotop“, freut sich Kathrin Zechner darüber, dass aus ihrer Anregung heraus so ein sonniges Serienbaby geboren werden konnte.
Start am 7. Jänner um 20.15 Uhr in ORF eins mit einer Doppelfolge.