Abwechslung zwischen bewährten Formaten und neuen Strukturen verspricht der ORF für 2019: Neben erprobten Publikumsmagneten wie "Dancing Stars" und "Vorstadtweiber" gibt es neue Talk- und Infoformate, wird der Vorabend in ORF 2 umgestellt und die Information insgesamt ausgebaut. "Was wir in diesem Land können: Talente finden, aufbauen, begleiten", so Programmchefin Kathrin Zechner.
Gemeinsam mit den Channelmanagern Lisa Totzauer (ORF eins) und Alexander Hofer (ORF 2) gab sie am Mittwoch vor Journalisten einen ersten Einblick in die Vorhaben des öffentlichen-rechtlichen Senders. Schon mehrfach ankündigt wurde etwa der Umbau von ORF eins, der sich im kommenden Frühjahr werktags etwa mit einer neuen "ZiB 18" und dem anschließenden "Magazin.eins" einstellen wird. Ein Infoschwerpunkt wird am Mittwoch mit regelmäßigen "Dok.eins"-Ausgaben gesetzt, denen künftig "Talk.eins" folgen soll.
Die Themen der vorangegangenen Sendung können, müssen hier aber nicht aufgegriffen werden. Wichtig sei vielmehr: "Je klarer und je stärker die Talkgäste in der Argumentation ihrer Meinungen sind und dabei bleiben, desto stärker und dichter ist der Talk", betonte Totzauer. "So geben wir den Zusehern die Möglichkeit, Themen aus verschiedenen Perspektiven wahrzunehmen." Eine Moderation für das Format wird derzeit gesucht. Aus der "ZiB 24" wird schließlich eine "ZiB Nachtausgabe", die Richtung 23 Uhr rücken und variabler gestaltet werden soll.
Bewährt bleiben auf ORF eins Live-Großereignisse, von der Nordischen Ski-WM in Seefeld über die Formel 1 und Spiele der Fußballnationalmannschaft bis zum Eurovision Song Contest oder dem Life Ball. In Sachen Comedy bekommt ab Herbst 2019 Peter Klien (bekannt als "Reporter ohne Grenzen" aus "Willkommen Österreich") eine eigene Late-Night-Show ("Gute Nacht Österreich"). Robert Palfrader erlebt man hingegen als großspurigen Wettermoderator in "Walking on Sunshine" (ab 7. Jänner) und Neues gibt es auch bei den "Landkrimis", "Stadtkomödien" und Krimi-Dauerbrennern wie "Soko Kitzbühel". Ein unterhaltsamer Wettstreit heimischer Feuerwehrleute kündigt sich ab Herbst mit "Österreichs Helden" an.
Der Fokus auf Eigenproduktionen setzt sich in ORF 2 fort: Ab Anfang des Jahres präsentieren Verena Scheitz und Norbert Oberhauser beziehungsweise Birgit Fenderl und Martin Ferdiny das "Studio 2", das werktags eine Mischung aus Information und Unterhaltung bieten soll. "Aktuell in Österreich" erhält einen zusätzlichen Slot am Samstag, und neben einem "ZiB"-Jahresrückblick werden auch die Bundeslandstudios das Jahr 2018 Revue passieren lassen. Programmschwerpunkte gibt es 2019 weiters zu 50 Jahre Mondlandung, 100 Jahre Frauenwahlrecht in Österreich oder 80 Jahre Beginn Zweiter Weltkrieg.
Rot-weiß-rote Identität
"Wir stehen am Beginn eines Prozesses", erklärte Hofer angesichts der Neuerungen sowie dem Versuch, ORF eins und ORF 2 klarer zu unterscheiden. "Dieser Prozess ist aber nicht von einem Tag auf den anderen abzuschließen." Bekannte Gesichter bietet sich den Zusehern von ORF 2 dank neuer Folgen von "Bergdoktor" über "Rosenheimcops" bis "Tatort". In Sachen rot-weiß-roter Identität dürfen Kapazunder wie Sepp Forcher oder Hansi Hinterseer ran, gibt es auch 2019 umfangreiche Übertragungen von Bregenzer und Salzburger Festspielen und blicken "Universum"-Episoden nicht nur in die exotische Ferne. Man merkt: Das Thema Heimat wird auch in den kommenden Monaten intensiv bespielt.
Dementsprechend erhält die Bundesländershow "9 Plätze, 9 Schätze", die zum Nationalfeiertag wiederkehrt, mit "So isst Österreich" im Frühjahr ein Spin-off, in dem den kulinarischen Eigenheiten der Regionen auf die Spur gegangen werden soll. Äußerst feudal gibt sich "Durch Österreichs Schlösser", öffnen dafür Burgherren und -damen doch ihre sonst fest verschlossenen Tore. Eigene Ideen, eigene Produktionen sind demnach also auch weiterhin "unser Alleinstellungsmerkmal", wie Zechner sagte. "Dieser Speerspitze wollen wir auch künftig nachgehen." Und das umfasst letztlich auch die Spartenkanäle ORF Sport+ und ORF III.