Die Erlebnisse waren traumatisch: "Ich wurde in meinem Leben zweimal vergewaltigt", berichtet die Schauspielerin und Entertainerin Elke Winkens (48) in einem Interview mit der Zeitschrift "News". Das erste Mal, als sie 16 Jahre alt war. Der Täter: ein "entfernter Bekannter", von dem die Familie finanziell abhängig gewesen sei.
Sie habe die Tat lange verdrängt, so Winkens im Gespräch: "Ich habe mir gesagt: Aus, das ist nicht passiert'." Vier Jahre später verging sich ein anderer Mann an ihr. Das Trauma habe sich anfangs "in Männerhass manifestiert" und dazu geführt, dass sie lange "ein ganz miserables Bild von Männern" gehabt habe, so Winkens. "Zu Unrecht", wie sie heute feststellt.
Eine Therapie habe ihr geholfen, "dieses Opfer-Ding" loszuwerden. "Nicht jeder Mann ist ein Täter", findet die Schauspielerin heute. Deswegen störe sie auch die Berichterstattung über ORF-Moderator Roman Rafreider extrem. Dem Journalisten wird von seiner Ex-Partnerin psychische und physische Gewaltanwendung vorgeworfen, er bestreitet die Vorfälle.
"Tiefstes Mittelalter -das ist diese Art, jemanden öffentlich an den Pranger zu stellen", sagt Winkens über die Boulevardberichte zum Fall Rafreider. Durch #MeToo werde alles über eine Kamm geschert, "vom zotigen Witz über den Griff auf den Oberschenkel bis hin zur Vergewaltigung."
Grundsätzlich, so Winkens, finde sie "jede Kampagne oder Initiative gut, die sich gegen Gewalt wendet. #MeToo wendet sich gegen Gewalt an Frauen, sollte sich aber auch gegen Gewalt an Männern richten, denn Gewalt generell ist verheerend." Ihr selbst gehe es Traumabewältigung und Therapie inzwischen gut: "Ich lebe heute ein Leben, das ich genieße - auch wenn es bis dahin ein weiter Weg war."