Im Mittelpunkt wird ausgerechnet die große Abwesende stehen, die mit jeder Verleihung ihrer goldenen Repräsentation eine neue Würdigung erfährt: Romy Schneider, die heuer ihren 80. Geburtstag gefeiert hätte. Lisbeth Bischoffs brandneue Doku erzählt in „Romy - La Rose“ (ORF 2, 20.15 Uhr) vom tragischen Leben der 1938 als Rosemarie Magdalena Albach geborenen Schauspielerin, die seit der ersten Romy-Verleihung 1990 als Namenspatronin fungiert. Im Anschluss an die Liveübertragung der heutigen Gala (ORF 2, 21.10 Uhr) steht Jacques Derays Kultfilm „Der Swimmingpool“ (ORF 2, 23.20 Uhr) mit Romy Schneider auf dem Programm.

Wenn heute in der Wiener Hofburg die feierliche, von Andi Knoll und Katharina Straßer moderierte 29. Romy-Verleihung über die Bühne geht, stehen die ersten Sieger schon fest. Anders als bei den Publikumspreisen werden die von einer Jury vergebenen Akademiepreise traditionell schon zwei Tage zuvor vergeben. Freuen durfte sich Donnerstagabend Regisseur Adrian Goiginger, dessen Drama „Die beste aller Welten“ weitere Auszeichnungen (Bester Kinofilm, Bester Nachwuchsschauspieler Jeremy Miliker) einheimsen konnte. Für die Regie des besten Kinofilms wurde Lars Montag („Einsamkeit und Sex und Mitleid“) ausgezeichnet, das Fernsehpendant ging an Volker Schlöndorff („Der namenlose Tag“). Als beste Kinodoku wurde „Die Zukunft ist besser als ihr Ruf“ prämiert, beste TV-Doku wurde der „Terra Mater“-Dreiteiler „Das Gesetz der Löwen“. Und zur besten Nachwuchsschauspielerin wurde Marie-Luise Stockinger („Maria Theresia“) gekürt.

Wer heute auf einen turbulenten Abend setzt, sollte auf einen Romy-Preis für Jan Böhmermann hoffen. Der in der Kategorie Unterhaltung nominierte Satiriker hat angekündigt, die Romy „in einer mit glitzernden Pailletten bestickten Burka“ entgegennehmen zu wollen - Hand in Hand mit Armin Wolf und der akademischen Burschenschaft Hysteria zu Wien. Zudem wolle er auf der Bühne eine überlebensgroße Puppe von Dietrich Mateschitz verbrennen.

Iris Berben geehrt

Die Platin-Romy für das Lebenswerk geht an Iris Berben. Was bedeutet der vielfach ausgezeichneten 67-Jährigen dieser Preis? „Insofern viel, als man ja nachdenkt: Wie oft kann ich noch ausgezeichnet werden? Ich habe über 30 Jahre immer wieder in Österreich gearbeitet, hier auch prämiert zu werden, das tut gut.“ Was schon vor der heutigen Gala feststeht: Die Seriensieger Armin Assinger und Tobias Moretti - sie stehen derzeit bei jeweils acht Romys - werden diesmal leer ausgehen. Sie sind nicht nominiert.