Seit Mai 2013 ist „Die Tagespresse“ als „Österreichs seriöseste Onlinezeitung“ auf dem Markt. Vor einem Jahr wagten die Satireproduzenten rund um Fritz Jergitsch mit der „Tagespresse Show“ den Schritt in ein neues Medium: auf die Theaterbühne. Am 19. September startet in ORF eins nach „Willkommen Österreich“ im Rahmen der „Nacht“ um 22.55 Uhr mit „Tagespresse aktuell“ nun eine magazinartige, 20-minütige Nachrichtensendung, die seriösen Ausgaben dieses Formats zum „Verwechseln ähnlich“ sein soll, wie Jergitsch gegenüber der Kleinen Zeitung ankündigt.
Vorerst sind einmal zwölf Ausgaben dieses Formats fix vereinbart. Eine Fortsetzung hängt vom Publikumszuspruch ab. „Wenn wir genauso viel Zuschauer hätten wie das vorher laufende ,Willkommen Österreich‘, dann wäre es ein Riesenerfolg“, so Jergitsch.
ORF-Programmdirektorin Kathrin Zechner sprach gestern bei der Präsentation dieser Expansion des Onlineportals ins Fernsehen davon, dass die „Satire in der österreichischen Genetik verankert ist“. Wie auch beim Betriebsausflug der „Tagespresse“ auf die Theaterbühne nicht die Website Thema der Veranstaltung war, so werden auch für die Fernsehausgabe neue Inhalte und neue Gags präsentiert. War bei der „Tagespresse Show“ ORF-Nachrichtensprecher Paul Kraker eingesetzt, so übernimmt in der „Tagespresse aktuell“ der gebürtige Grazer Kabarettist und Schauspieler Joachim Brandl mit dem Künstlernamen Joachim Fuchs die Anchorman-Rolle. Nach dem ORF-Regulativ ist es denkunmöglich, einen Nachrichtensprecher im eigenen Medium als Fake-Verkünder antreten zu lassen.

Bewährte Dramaturgie

„Tagespresse aktuell“, das „seriöseste Nachrichtenmagazin Österreichs“, setzt auf eine bewährte Dramaturgie, die da heißt: zentrale Rolle für den Moderator, Zuspielung von Reportagen, Expertengespräche, Interviews und spezielle Rubriken. Gibt’s im ORF-Programm mit „Heimat, fremde Heimat“ ein eigenes Format für Minderheiten, so wird „Heimat, Heimat, Heimat“ für die „Probleme der Mehrheit“ zuständig sein. Die Recherchen dafür liegen in der Hand der gebürtigen Steirerin Antonia Stabinger, die mit Ulrike Haidacher das Kabarettduo „Flüsterzweieck“ bildet, das heuer den Förderpreis des Österreichischen Kabarettpreises bekommt. Die Kärntner Schauspielerin Magda Kropiunig kümmert sich um Promi-Interviews mit den „reichsten, erfolgreichsten und schönsten Menschen Österreichs“.
Zechners Aufforderung an die neu engagierten Programmzulieferer: „Seid unbekümmert, arbeitet angstfrei. Macht das, was ihr könnt.“