Traditionelle Verhältnisse am heimischen Radiomarkt zeigt einmal mehr der Radiotest für 2016/2017, der am Donnerstag veröffentlicht wurde. Die ORF-Radios erreichten eine Gesamt-Tagesreichweite von 61,9 Prozent und blieben damit gegenüber dem Vergleichswert (61,6 Prozent) praktisch stabil. Ebenso die Privatsender, für die eine Tagesreichweite von 28,8 Prozent (zuvor 28,7) ausgewiesen wird.
Die Systematik der Radiotest-Veröffentlichung wurde nach der Aufregung um manipulierte Daten im Vorjahr seit heuer umgestellt. Statt wie früher Halbjahres-Berichte werden nun zwei mal jährlich die vergangenen vier Quartale herangezogen. Die am Donnerstag publizierten Daten beziehen sich somit auf den Zeitraum Juli 2016 bis Juni 2017, Vergleichszeitraum sind die entsprechenden Monate 2015/2016.
Ö3 weiterhin reichweitenstärkster Sender
Reichweitenstärkster Sender montags bis sonntags ist bei der Gesamtzielgruppe (ab zehn Jahre) österreichweit weiterhin Ö3, das seine Reichweite mit 33,9 Prozent (32,9 Prozent) signifikant steigerte. Der größte bundesweite Privat-Konkurrent Kronehit lag bei 11,3 Prozent, ein signifikanter Rückgang von 11,9 Prozent. Ö1 kam auf 8,1 Prozent (7,8), FM 4 auf 3,6 Prozent (3,7). Die Regionalsender des ORF erzielten österreichweit 28,2 Prozent (29,1 Prozent).
Bei der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen fällt für die Privatsender mit 37,7 Prozent ein größeres Stück vom Reichweiten-Kuchen ab. Die ORF-Sender kommen hier auf 54,9 Prozent. Ö3 legte in dieser Altersgruppe - nicht signifikant - auf 40,6 Prozent zu, Kronehit indes verlor einen signifikanten Prozentpunkt auf 17 Prozent. Das jünger positionierte FM 4 liegt mit 5,6 Prozent wenig überraschend über dem Wert in der Gesamtbevölkerung, Ö1 mit 4,9 Prozent darunter. Die ORF-Regionalradios erreichten 15 Prozent.
Die Österreicher (zehn plus) hörten in den vergangenen zwölf Monaten im Schnitt 183 Minuten Radio pro Tag. 71 Prozent des Marktanteils gingen an die ORF-Sender, wobei hier die öffentlich-rechtlichen Regionalsender mit 33 Prozent die Nase vor Ö3 (31 Prozent) hatten. Alle Privatsender zusammen erzielten 26 Prozent Marktanteil. Die "Jungen" bis 49 hören einige Minuten weniger pro Tag, nämlich durchschnittlich 177. Hier ist Ö3 mit 40 Prozent Marktanteilssieger, gefolgt von den Privaten insgesamt mit 36 Prozent.