Nach der Inneren Stadt vor einer Woche (355.000 Zuseher waren dabei) präsentiert Regisseur Chico Klein heute das zweite neue Bezirksporträt in diesem Sommer: „Mein Währing“. Der 18. Wiener Gemeindebezirk ist eine klassisch-bürgerliche Wohngegend, die dicht bewohnt vom Gürtel mit seinen vielen Gründerzeithäusern bis zu den locker besiedelten Villengegenden am Rande des Wienerwaldes reicht.

Die Episode lässt die Geschichte auferstehen und präsentiert Vergessenes wie den versteckten jüdischen Friedhof Währing, der heute allerdings zu Döbling, dem 19. Bezirk, gehört. Der Türkenschanzpark, 1888 von Kaiser Franz Joseph feierlich eröffnet, wird von der Bezirksbevölkerung bis heute als der schönste Park Wiens bezeichnet – und er liegt auch heute in Währing. Komponistin Gabriele Proy, Künstlerin Timna Brauer, Caritas-Präsident Michael Landau, Designer Matthias Peschke, Cellist Franz Bartolomey und Lichttechniker Bernhard Rybar erinnern sich heute an die Jugendzeit in ihrem Hieb zurück.

Eine der meistgefragten Spira-Folgen


Im Anschluss steht um 23 Uhr ein Klassiker von Elizabeth T. Spiras „Alltagsgeschichte“ auf dem Programm: „Das kleine Glück im Schrebergarten“. Der 1992 entstandene Film ist – nach der Folge „Die Donauinsulaner“ – die meistgefragte wie -gezeigte Episode des beliebten Dokuformats. Bislang lief die Folge bereits elf Mal. Darin porträtiert Spira den Mikrokosmos der Wiener Kleingärten (25.000 gibt es), in denen strenge Vorschriften herrschen und die Vereinsmeierei bunte Blüten treibt. Doch trotz der vielen Regeln und so mancher Streitereien bleibt genügend Freiraum zum Träumen und Glücklichsein. Das Interesse an den alten „Alltagsgeschichten“, 2006 drehte Spira die letzte Folge, ist ungebrochen: Letzte Woche folgten ihr nach 23 Uhr im Schnitt 220.000 in die U-Bahn.