Die freitägige Dokureihe „Heimatleuchten“ bei Servus TV trägt ihren Titel nicht einfach so. Hier wird Österreich von seinen schönsten Seiten gezeigt, auf kritische Zwischentöne braucht hier niemand zu warten. So auch heute. „Unsere Landjugend“ liefert über 45 Minuten ein idyllisches, romantisches und herzliches Bild des Verbandes mit rund 90.000 Mitgliedern. Keine Jugendorganisation hat hierzulande mehr Zulauf.
Kein Wunder, angesichts solch eingefangener Momente wie in Helmut Manningers neuer Dokumentation. Was bei der Landjugend seit jeher zählt, wird in den letzten Jahren stetig mehr gesucht: Werte. Werte, auf die man sich verlassen kann, wie etwa Freundschaft, nachbarschaftlicher Zusammenhalt, gelebtes Brauchtum und, wenn es ganz gut läuft, Liebe. Die „Partnervermittlung am Land“ wird die Landjugend auch genannt und ein Mitglied erinnert sich: „Eigentlich bin ich wegen der Mädels dazugegangen.“ Er hatte Glück, denn so lernte er seine Frau kennen.
In Rattenberg wird die Sense gewetzt
„Unsere Landjugend“ besucht Ried in der Riedmark, wo Stefan (23) gerade den Hof übernimmt, und den „4er-Cup“ in Ried im Innkreis, eine witzige Mischung aus Sport- und Geschicklichkeit. In Obdach wird der Wanderweg hergerichtet und in Rattenberg die Sense gewetzt. Maximilian Zarfl erzählt unterdessen, was er an der Landjugend heute so schätzt, obwohl es in seiner Familie seit Generationen keine Bauern mehr gibt. Historisch wird es in Kärnten, wenn sich die Mölltalerin Gerlinde Grischenig an ihre Jugend am Land erinnert
Christoph Steiner