Wenn es um den Hypo-Alpe-Adria-Skandal geht, wird zu Recht jeder Superlativ bemüht: größtes Wirtschaftsverbrechen Österreichs, schlimmstes Milliardendesaster für die Steuerzahler etc. In die Materie verbissen hat sich Christine Grabner, deren bereits dritte „Am Schauplatz“-Reportage zu diesem Thema heute Abend ihre Premiere erlebt. Dabei als Rechercheur stets an ihrer Seite: Richard Schneider, Autor des Buches „Bankenbande. Hypo Alpe Adria. Das größte Wirtschaftsverbrechen Europas“.
Dass die Causa nicht nur für Außenstehende äußerst komplex ist, bestreitet Grabner gar nicht: „Obwohl die Materie anstrengend ist, ist sie auch sehr spannend. Es ist immer auch ein bisschen ein Krimi, den man erzählt.“ Und worin besteht im neuen „Schauplatz“ die Spannung für das Publikum? „Ich bin mir sicher, es ist für die Steuerzahler sehr interessant, mit uns in Österreich und am Balkan auf die Spurensuche zu gehen“, ist Grabner überzeugt und gibt einen Vorgeschmack auf die Themen der Reportage: „Was wurde aus Tourismusprojekten in Kroatien, in die die Hypo Millionenkredite pumpte? Warum hat die Strafjustiz bisher nur neun Personen rechtskräftig verurteilen können, warum erst 33 Millionen zurückgeholt?“
Vom ORF zu QVV
Ihre nächste Reportage über die Hypo macht Grabner, gebürtig aus Treffen bei Villach, wohl für ihren neuen Arbeitgeber. Sie verlässt den ORF und wechselt zum im Aufbau befindlichen Journalismus-Projekt „Quo Vadis Veritas“ (QVV) von Dietrich Mateschitz. Das Angebot als Chefreporterin ins Team rund um Michael Fleischhacker und Niko Alm zu wechseln, kam vor Kurzem und für Grabner überraschend: „Ich beschäftige mich ja schon lange mit Themen wie Menschenhandel, Glücksspiel, Korruption etc. Bei QVV sollen solche Themen im Mittelpunkt der Arbeit stehen und es gibt einen starken internationalen Aspekt“, gibt die Kärntnerin einen Einblick in das für viele Österreicher noch diffuse oder gar gänzlich unbekannte Projekt. Den „Schauplatz“ verlässt Grabner „ein bisschen traurig, weil mir die tolle Redaktion viel ermöglicht hat“.
Christoph Steiner